Aug06
Fische sind musikalisch
Nicht nur auf Menschen sondern auch auf Kühe und Hühner wirkt Musik stressmildernd und wachstumsfördernd.
Von Fischen ist zwar bekannt, dass sie Laute wahrnehmen können. Ob sie aber trotz des fehlenden Vorderhirns für Musik empfänglich sind, ist nicht ausreichend geklärt.
Da man sich heute weitgehend darüber einig ist, dass die Wahrnehmung von Musik allgemein im subcorticalen Bereich (v.a. im Hypothalamus) lokalisiert ist, wurde an zweisömmrigen Karpfen geprüft, welche Auswirkungen klassische Musik (Mozart: Eine kleine Nachtmusik) auf das Wachstum und auf verschiedene physiologische Parameter hat. Das Stück wurde den Versuchsfischen 8 Wochen lang täglich über ein Hydrophon vorgespielt.
Wenn die Fische im Dunklen gehalten wurden, hatte die Musik keinerlei Effekt Im Gegenteil war das Wachstum der .,Dunkelfische;‘ ohne Musik besser. Bei normaler Photoperiode wuchsen sie aber mit der klassischen Musik deutlich besser – i.M. 22 % bei 30 Minuten Musik und 90 Minuten Ruhe.
Während sich die meisten physiologischen Parameter nicht veränderten, stieg der Dopaminspiegel (Maß für den „Gemütszustand“) hoch signifikant an. Es konnte nicht abschließend geklärt werden, ob die positive Wirkung der Musik auf einen beruhigenden oder anregenden (Eustress1 Effekt zurückzuführen ist. Diese unklare Wirkungsweise von Musik auf Fische spiegelt sich beispielsweise auch in den unterschiedlichen Praktiken niederländischer Fischzüchter wieder. Manche sind davon überzeugt, dass ihre Welse (Ciarias garie-pinus) im Dunklen bei lauter Rockmusik besser wachsen. Andere setzen dagegen auf klassische Musik,
PAPOUTSOGLU, S.E. et ai. (2006!: Effect of Mozan • music (Romanze Andante of „Eine kleine Nachtmusik“. sol major K 525) Stimulus an common carp (Cyprinus carpio) physiology under different light conditions. Aquacult. Eng. 36:61 – 72.