Jun28
Was ist eigentlich KHV
Das Koi-Herpes-Virus ist der Erreger der Koi-Seuche und befällt Koi und
Nutzkarpfen.
vermehren, da ihm ein eigener Stoffweschsel fehlt. Die vom Virus
befallenn Fischzellen werden deshalb so umprogrammiert, dass in ihnen
neue Virsupartikel produziert und freigesetzt werden.
2. Woher kommt das KHV-Virus so plötzlich?
Das Virus wurde erstmalig 1998 aus israelischen Koi isoliert,
nachdem zuvor Massensterben in den USA, Europa und Israel auftraten.
Durch die globale Handelsstruktur konnte seitdem eine weltweite
Verbreitung von KHV beobachtet werden.
3. Welche Krankheitssymptome zeigen KHV infizierte Tiere?
Insbesondere während der warmen Jahreszeit un einer Wassertemperatur von 18°C bis 25°C treten die meisten KHV-Infektionen auf.
Erste Anzeichen sind:
- Appetitverlust
- Schnappatmung
- lethargisches Schwimmen
- erhöhte Schleimabsonderung
4. Wie verlaufen die Übertragungswege?
Übertragen wird KHV hauptsächlich über das Wasser bzw. den direkten
Fischkontakt. Eine Infektion über Fischparasiten, Wassergeflügel
(Enten, Fischreiher etc.) oder infizierte Fischereigeräte ist ebenfalls
möglich.
5. Warum ist das Virus so gefährlich?
Das Virus besitzt eine extrem hohe Ansteckungskraft (Infektiösität)
und kann Verluste von bis zu 100% verursachen. Ein enormes Risiko
stellen latent infizierte Fische (Carrierfische) dar. Äußerlich sind
die Tiere völlig gesund, sie können aber in Stresssituationen
(Transport, veränderte Haltungsbedingungen) Viruspartikel ausscheiden
und andere Tiere anstecken.
6. Wie kann eine KHV Infektion nachgewiesen werden?
Das Koi-Herpes-Virus kann mit der seit vielen Jahren in der
Hummanmedizin bewährten PCR-Technologie (engl.
Polymerase-Chain-Reaction) identifiziert werden. Für die Analyse reicht
eine reskorngroße Kiemenprobe völlig aus. Carrierfische können durch
die Analyse von Gehirn-/Nierengewebe >enttarnt< werden. Größere,
wertvolle Tiere müssen für die Untersuchung nicht getötet werden,
sondern können in Verbindung mit einer entsprechenden Quarantäne
mittels Kiemenprobe auf KHV getestet werden.
7. Wie sicher ist der PCR-Nachweis?
Die PCR-Technologie ist für eine beweiskräftige Diagnose zugelassen
und wissenschaftlich anerkannt. Im Vergleich zum herkömmlichen
Virusmachweis (Zellkultur) zeichnet sich diese Methode vor allem durch
ihre hohe Spezifität und Schnelligkeit aus. Zur Absicherung der
Ergebnisse werden in unserem Labor routinemäßig zwei unterschiedliche
PCR-Tests durchgeführt.
8. Gibt es eine Heilung für infizierte Tiere?
Eine medikamentöse Behandlung gegen das Koi-Herpes-Virus ist bisher
nicht bekannt. Die schrittweise Erhöhung der Wassertemperatur auf 32°C
für ca. 30 Tage therapiert (immunisiert) zwar erkrankte Fische,
allerdings sind diese Tiere latent mit dem Virus infiziert
(Carrierfische)
9. Wie können sie vorbeugen?
Da es zur Zeit keine geeigneten Impfstoffe gibt, sollten – wie vom
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) gefordert – alle
Importe stichprobenartig auf KHV getestet werden. Dem Koi-Liebhaber
kann nur geraten werden, zertifizierte virusfreie Tiere zu erwerben
odre selbst KHV-Analysen durchführen zu lassen.
10. Was kostet eine KHV-Analyse?
Der Preis für einen KHV-TEst beträgt 32 € incl. MsSt.., ab zehn und mehr Analysen berechnen wir 31 € incl. MwSt..
Autoren: Tauros Diagnostik, Dr. Michael Ullbrich, Dipl. Biologe, Dr. Jana Beikert, Juni 2005, Dipl. Biologin