Wohlfühlen

Welche Umgebung bevorzugen unsere KOI?
Dieser Beitrag soll dazu anregen einmal darüber nachzudenken, wo unsere Fische
herkommen und welche Umgebung nicht nur gesund sondern auch lebenswert
ist.

Ich werde mich hier nicht für oder gegen eine Methode aussprechen,
noch bin ich Biologe oder Verhaltensforscher, aber immer wenn ich mir
KOI Teiche ansehe, stellt sich mir die Frage, wo sich die Fische wohler
fühlen. Sicher ist es für uns zweitrangig wie es im Teich aussieht (das
er sauber ist, setze ich voraus), allein das Betrachten der Fische
reicht. Aber werden wir damit den Fischen, für die wir alles tun,
gerecht oder leben wir unseren Egoismus aus, diese schönen Tiere in
sterilen Becken zu halten?

Ursprünglich lebte der Karpfen in Seen. Diese hatten alles was
ein natürliches Gewässer auszeichnet, Schlamm zum wühlen, Pflanzen und
viele Ecken und Winkel zum verstecken. Das das Wasser trübe war
versteht sich von selbst. Zusammengefaßt genau das Gegenteil von den
meisten KOI-Teichen. Ein bekannter von mir ist sogar der Überzeugung,
daß man gesunde KOI nur in einem Teich ohne jegliche Erde, er meint
damit auch die Erde in Pflanzkübeln, halten kann. Steril also.

Es steht ohne Zweifel fest, das ein solches „Schwimmbecken“
leichter sauber und von Krankheitskeimen frei zu machen und zu erhalten
ist. Ist es aber fischgerecht oder gibt es auch andere Möglichkeiten?

Ich denke, daß die Fische mehr Lebensqualität haben, wenn wir
versuchen, einen Lebensraum zu schaffen, der mehr in Richtung
Naturgewässer geht. Damit leben die Fische streßfreier und haben
Beschäftigung.

Diese Gedanken hatte ich ganz am Anfang meiner Leidenschaft KOI.

Mittlerweile sehe ich die Dinge etwas anders. Wie bereits in dem
Beitrag Teichbau geschrieben, haben wir in einem KOI Teich ein sehr
ungünstiges Verhältnis zwischen Wassermenge und Fischen. Dies ist sogar
ungünstiger als in Fischfarmen zur Speisefischgewinnung. Berücksichtigt
man dies, so ist es einfach zwingend erforderlich, die Belastungen
denen unsere Fische durch verunreinigtes Wasser ausgesetzt wären, auf
ein Minimum zu reduzieren und nach Möglichkeit zu eliminieren. Man muß
hier einfach einen Kompromiß eingehen zwischen Gestaltung auf der einen
Seite und den Erfordernissen an die Wasserqualität auf der anderen
Seite. Es nutzt den Fischen wenig, wenn sie den Sommer in einem Biotop
genießen und im Winter in dem gleichen Biotop ersticken!

Also gehen auch meine Bestrebungen hin zu erdfreien Teichen.
Man muß ja nicht auf Pflanzen verzichten. Wir haben in unserem Teich
einige Absätze ca. 50 cm unter der Wasseroberfläche angelegt. Dort sind
Rohrkolben, Schilf uvm. in feinem Kies eingepflanzt. Diese Absätze
befinden sich in der Strömung so daß sich dort möglichst wenig Schmutz
absetzt. Die Fische genießen es sich dort im Sommer zu verstecken.

Ein ständig laufender Skimmer leistet ebenfalls gute Dienste
die in den Teich fallenden Blätter abzusaugen bevor sie auf den Boden
sinken. Mit einem Schwimmbadstaubsauger wird regelmäßig der Boden
gereinigt. Teichhygiene ist einfach wichtig…

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