Jan01
Überwintern – aber wie?
Diese häufig gestellte Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Überwintern – aber wie, keine Frage wird in diesen Tagen so häufig gestellt wie
diese.
Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein weiteres mal auf
das Thema eingehen. Weitere Informationen und Erfahrungsberichte dazu finden Sie in
anderen Artikeln dieser HP.
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Einige werden nun erwidern, das unsere Koi mit dem
Wildkarpfen nicht mehr allzuviel zu tun haben, Überzüchtung und eine Zuchtauswahl die
mit der Natur nichts mehr gemein haben stehen dem entgegen. Richtig, in der Natur
überlebt in der Regel der Nachwuchs, der am besten an die Umweltbedingungen (Natur,
Lebensraum, Lebensbedingungen) angepasst ist. Bei den Koi überleben die, die bei den
ersten Selektionen die richtige Farbe und Körperform haben. Um so hoffnunsvoller die
Qualität dieser Jungfische um so weniger Einfluss hat die Natur noch auf die Auslese. Der
wertvollste Nachwuchs wächst bereits in beheizten Becken auf. Dies habe ich nur erwähnt
um einmal deutlich zu machen, warum Eurokoi soviel robuster sind als hochwertige
Japanische. Aus diesem Grund müssen japanische Koi langsam und sorgfältig in den Winter
gebracht werden. Dann ist es laut meinen Erfahrungen jedoch kein Problem.
Fangen wir nun mit den Möglichkeiten an den Teich durch
den Winter zu bringen. Entweder Sie besitzen eine Teichheizung oder sie haben keine.
Haben Sie eine, so sind Sie fein raus denn die Meinung
der Fachleute geht heute eindeutig in die Richtung, im Herbst sollte die Teichtemperatur
länger bei 18°C gehalten werden um dann in kurzer Zeit von dort auf 4°C abkühlen zu
lassen und im Frühjahr sollte die Koisaison mit Hilfe der Heizung früher begonnen
werden. Dabei hat dei Heizung zwei Aufgaben:
- Verlängerung der optinalem Wasserpemperatur und damit
Verlängerung der Zeit in der die Koi optimal mit Futter und Vitaminen versorgt werden - Ausgleich von in unseren Breiten teilweise extremen
Temperaturschwankungen im Herbst und Frühjahr.
Punkt zwei ist der eigentliche schlimme. Durch das Wetter
in Mitteleuropa kann es passieren, das der Koiteich im März schon auf 15°C erwärmt wird
um danach wieder auf 8°C abzukühlen. Damit beginnen die Probleme der Koi. Sie begannen
zu fressen und können bei wieder abnehmender Temperatur das Futter nicht verdauen.
Krankheiten und Verluste sind die Folge.
Zusammenfassend, wenn man eine Teichheizung hat sollte
man bis Anfang Dezember heizen, dann abkühlen mit einem oder einem halben Grad pro Tag
und die Wassertemperatur so bei 4°C halten. Im März oder April, also dann wenn die
Teichtemperatur von alleine wieder zu steigen beginnt, fängt man mit dem aufheizen an.
Was nun ohne Teichheizung?
Die einfache technische Lösung sind elektrische
Teichheizer. Schego bietet hier ein gutes Produkt an, nur ist der Stromverbrauch
natürlich nicht ohne. Deshalb würde ich den elektrischen Teichheizer auch nicht dazu
verwenden, die Wassertempeatur zu halten, das kostet ein Vermögen, sondern den Teich
wenigstens an einer Stelle eisfrei und in der Tiefe bei 4°C zu halten.
Friert der Teich zu dann ist darauf zu achten, das Schnee
und andere verdunkelnde Elemente regelmäßig beseitigt werden. Es gibt Untersuchungen an
Fischteichen, das in einem zugefrorenen See, in den durch das Eis noch Licht einfiel,
Photosynthese und damit Sauerstofferzeugung stattfindet, in einem zugefrorenen und dunklen
See gibt es nach einiger Zeit keinen Sauerstoff mehr und alle Fische ersticken.
Deshalb ist im Winter auf eine ausreichende Belüftung zu
achten, den Sauerstoffgehalt auf einem normalen Niveau von etwa 80% zu halten. Im Herbst
ist es wichtig Maßnahmen zu ergreifen, die den Teich vor allzu früher Auskühlung
schützen, z.B. oberirdische Zuläufe wie Bäche abzustellen, Windschutz uvm.. Im
Frühjahr kann man ohne Heizung nicht viel machen, außer auf den baldigen Sommer zu
warten und eventuelle Probleme im Teich früh zu erkennen.
Zu guter letzt noch ein paar Worte zur Teichabdeckung.
Ich persönlich finde eine Teichabdeckung sinnvoll wenn sie folgende Aufgaben erfüllt.
Sie soll den Teich nicht ganz verschließen, sondern die Oberfläche die auskühlen kann,
nur vermindern. Sie soll so beschaffen sein, das kein Fisch darauf springen und darin
verenden kann, sie muß leicht zu installieren sein und so beschaffen, das Herbststürme
ihr nichts anhaben können. Von einem kompletten Abdecken möchte ich aus zwei Gründen
abraten.
- Sie sehen Ihre Koi nicht mehr und erkennen entstehende
Probleme vielleicht nicht rechtzeitig. - Der Teich wird im Winter bei intensiver Sonneneinstrahlung
zu warm.
Nachdem ich auch mit Folie, Gestellen aus Holz und
Plexiglas experimentiert habe, bin ich bei den Schwimmkugeln gelandet. Die sind vielleicht
in der Anschaffung nicht die billigste Methode, aber spätestens wenn die erste Folie das
erste mal ersetzt werden muß relativiert sich der Preis, dazu kommt die einfache Lagerung
und das einfache Handling.
Abschließend. Meine vorherigen Anmerkungen beruhen auf
den eigenen Erfahrungen und dem was heute die gängige Expertenmeinung ist. Ich möchte
Sie damit nicht Ihren eigenen Erfahrungen entbinden. Haben Sie ihre Koi schon mehrere
Jahre erfolgreich durch den Winter gebracht, dann kann ihre Methode so schlecht nicht
sein. Allerdings hat jeder Teich seine Eigenarten und deshalb sei vor einer allzu
schnellen Übernahme gewarnt, was in einem Teich funktioniert muß in einem anderen noch
lange nicht klappen (zu viele Faktoren spielen eine Rolle die wir vielleicht nicht auf den
ersten Blick erkennen).
Ich bitte darum, das Kommentarfeld unter diesem Beitrag
zu nutzen und dort ihre Erfahrungen und Informationen über ein erfolgreiches überwintern
Ihrer Koi zu berichten. So können die Leser von den Erfahrungen untereinander
provitieren.
Autor: , November 2001