Was man über einen biologischen Filter wissen sollte:
Der biologische Filter ist das Herzstück eines jeden Koiteiches. Dabei kann ein Teich noch so schön sein, ohne eine gut funktionierende biologische Filtration wird man an seinen Koi nicht lange Freude haben, in schlecht gefiltertem Wasser können sich die Koi nicht entwickeln und werden im schlimmsten Falle sogar krank.
Doch was passiert im Biofilter? Die meisten bereits erfahrenen Koihalter werden es wissen, aber der Vollständigkeit halber sei es noch einmal dargestellt.
Die Fische scheiden Urin und Kot aus und zusätzlich über die Kiemen Ammonium. Wieviel davon als giftiges Ammoniak vorliegt hängt vom pH ab und tut hier nichts zur Sache.
Damit nun diese Stoffe zum Abbauprodukt Nitrat oxidiert werden können, benötigen wir Bakterien, Sauerstoff und eben die Ausscheidungen der Koi. Dabei funktionieren diese Prozesse umso besser je wärmer das Wasser ist. Dies hängt damit zusammen, das die Bakterien nur einen recht kurzen Lebenszyklus haben und dann absterben. Umso wärmer umso schneller, was dann aber bedeutet, das auch schnell neue Bakterien nachkommen bzw. sich die Anzahl der Bakterien an das Nahrungsangebot anpassen kann. Die Druchflussrate muß hier auch erwähnt werden weil sie den Nachschub an Nahrung für die Bakterien liefert.
Einflussgrößen:
- Ausscheidungsprodukte (Fütterung)
- Sauerstoff
- Temperatur
- Umwälzrate
Ist nun eine dieser Einflussgrößen limitiert, so hat dies Auswirkungen auf den gesamten biologichen Prozess, der im schlimmsten Fall sogar zusammen brechen kann. Das nennt man dann häufig, der Filter kippt um.
Schaut man sich nun die biologischen Filter einmal näher an, so wird man feststellen, das in ihnen Schmutz anfällt, im schlimmsten Fall sogar das ungefilterte Teichwasser direkt in den biologischen Filter geleitet wird. Das ist deshalb so schlimm, weil durch den Schmutz die Sauerstoffversorgung der Filterbakterien nicht mehr gewährleistet ist und diese dann ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen können.
Um dies zu vermeiden, ist es ganz wichtig, den biologischen Filter so zu planen, dass aller Schmutz der vorne rein kommt und oder der im Filter anfällt, auch hinten wieder raus kommt. Ein Biofilter darf nie als Filter für Schwebstoffe missbraucht werden. Praktisch heißt das, lieber den Filter größer wählen, aber nur grob bestücken, als einen kleinen und sehr dicht gepackten Filter zu verwenden.
Wenn man dann noch eine Sauerstoffregelung am Teich hat, kann man immer sicher stellen, das der Filter optimal arbeitet.
Verwendet man einen Beadfilter, so ist es zwingend diesen einmal pro Jahr auszuräumen, da die Beads zum verkleben neigen und damit ihre biologische Wirkung verlieren. Dies haben uns viele Leser bestätigt. Auch ist es mit dem Beadfilter schwierig, den erforderlichen Durchsatz zu erzielen, dafür sind dann meist sehr große Pumpen notwendig (hohe Stromkosten).
Als nahezu ideal haben sich Schwimmbeadfilter erwiesen. Ob sie nun mit Kaldness oder einem anderem vergleichbarem Material bestückt sind ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Der Trick besteht darin, ein Material zu wählen, welches eine Dichte etwas unter 1 hat. Wird dieses Material besiedelt, so schwebt es im Wasser und kann mit wenig Aufwand bewegt werden. Diese Bewegung führt zur optimalen Sauerstoff-, und Nährstoffversorgung der Bakterien und damit zur optimalen biologischen Filterleistung. Das Filtermaterial muß dabei so grobporig sein, das alle absterbenden Bakterien ausgeschwemmt werden. Dann hat man einen Filter mit konstanter Leistung, es gibt weder ein Verkleben noch ein Verschmutzen des Materials.
Der Durchfluss wird leider immer noch viel zu wenig beachtet. Plant man heute eine neue Anlage, so sollte der Durchfluss einmal pro Stunde möglich sein. Also sollten bei einem 30 Kubikmeter Teich einmal in der Stunde diese 30 Kubikmeter durch den Filter gepumpt werden. Ein mit diesem Durchsatz gefilteter Teich hat soviel Strömung, das der Schmutz wirklich da landet wo er hin soll, nämlich im Filter. Dort muß dass Wasser dann zunächst von den Schwebstoffen befreit bevor es in die Biologie darf.
Am günstigsten kommt man weg, wenn man den biologischen Filter selber baut, da handelsübliche Systeme immer im Durchsatz recht gering sind, kann man den Eigenbau so planen, das eben auch einmal pro Stunde alles durch geht.