Apr.26
Wie plane ich einen Koiteich
Leider stelle ich
immer wieder fest, das am Beginn des Hobby Koi immer nur über die
Anschaffungskosten, aber fast nie über die Unterhaltskosten nachgedacht
wird.
Ein fataler Fehler wie man spätestens nach der ersten Jahresstromabrechnung sieht, nur dann ist es meist zu spät. Man sollte sich davor hüten zu glauben, das die lieben Händler uns den
optimalen Filter verkaufen bzw. die für uns optimale Beratung zu teil
werden lassen.
verkauft was man selber, aus welchen Gründen auch immer, im Programm
hat. Ob es nachher wirklich funktioniert und oder Strom spart ist dabei
egal, denn wer würde schon reklamieren, schließlich ist alles verbaut
und man hat ja auch nichts schriftliches über die im Verkaufsgespräch
gemachten zusagen.
Deshalb werde ich hier kurz aufzeigen, welches das optimale Filtersystem für eine neue Anlage bis ca. 45 Kubikmeter ist.
Koihaltung ist teuer – was nachfolgendes Beispiel nur bezogen auf Strom, Wasser, Futter zeigt:
l Strom: 24 h Betrieb von 50 Watt UVC, 500 Watt Pumpe, andere Geräte Summe 1 kW ~ 24 kWh / Tag -> = 15,57 Cent/kWh x 24 x 365 Tage = 1364 € / Jahr
l Wasser: 30 m3 10% Wasserwechsel / Woche -> 156 Kubikmeter / Jahr = 468 € bei 3 € pro m3
l Futter:
½ bis 1 % Futter pro kg Körpergewicht pro Tag -> bei 50 kg Fisch 500
Gramm Futter / Tag und Kosten von 50 € / 10 kg = 20 Tage im Jahr 18
Sack Futter = 900 € Futterkosten / Jahr
l 30 m3 Gesamtkosten = 1364+468+900=2732 €
Deshalb sollte man das System so planen, das sich zumindest die laufenden
Kosten und das ist im Wesentlichen der Strom, in Grenzen halten. Dies
erfordert aber, das man sich ein System aufbaut, welches einen hohen
Volumenstrom bei geringem Gegendruck ermöglicht.
Für eine ausreichende biologische Reinigung ist der große
Volumenstrom (man spricht heute davon, das der gesamte Teichinhalt
einmal pro Stunde jedoch maximal in zwei Stunden komplett durch den
Filter soll) nicht unbedingt erforderlich, aber für die Beseitigung von
Schwebeteilchen aus dem Wasser schon.
Nun, welche Filtersysteme kommen in Frage. Hierbei muß man das Thema
Filtration in zwei Phasen aufteilen, zunächst die erste, in der alle
Schwebstoffe aus dem Wasser entfernt werden müssen, dazu gibt es
mehrere Möglichkeiten.
- Der Vortex
- Das Spaltsieb (Estrosieve, Fiap Spaltsieb, Ultrasieve)
- Der Trommelfilter
Dabei kommt dem Spaltsieb die größte Bedeutung bei, es ist
kostengünstig und hat den Vorteil das ich ohne Wasserverlust den
Schmutz „sofort“ aus dem Wasser entfernt habe.
Der Trommelfilter ist sicherlich das beste System, handelt es sich
doch um einen professionellen Vorfilter aus der Fischzucht, der
vollautomatisch bei hohem Volumenstrom wirklich alles aus dem Wasser
entfernt.
Nimmt man das Spaltsieb, sollte es eine Gravitations-Variante sein,
bei der das Wasser über die Schwerkraft durch Bodenablauf und Skimmer
in das Sieb fließt. Hinter dem Sieb wird dann eine für den Volumenstrom
ausreichend groß dimensionierte Pumpe für sauberes Wasser installiert,
die das Wasser in einem Mehrkammerfilter pumpt, von wo es über die
Schwerkraft wieder zurück in den Teich fließt.
Als Rohrquerschnitte nimmt man bei kurzen Wegen 110 er Kg Rohr und
um so länger die Wege werden, passt man die Rohrquerschnitte
entspreichend größer an.
Ein so aufgebautes System ist bezogen auf die Unterhaltskosten das
günstigste System weil hier der geringste Gegendruck im System herscht.
Nimmt man statt dem Mehrkammerfilter einen Beadfilter, egal von
welchem Hersteller werden die Stromkosten höher, denn alle Beadfilter
haben einen deutlich höheren Strömungswiderstand.
Warum also sollte ich mich gerade wenn ich neu baue für ein Sytem
entscheiden, welches jedes Jahr mehr kostet als nötig, schließlich
bezahlen sie die Stromkosten und nicht der Händler der sie falsch
beraten hat. Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden, ich habe nichts
gegen andere Filtersysteme, es gibt viele die zumindest biologisch,
d.h. was den Abbau von Ammoinium zu Nitrit und zu Nitrat angeht,
funktionieren, ich hab nur was dagegen wenn sie als Kunde nicht korrekt
beraten werden und nachher ohne zu wissen, das es möglich gewesen wäre,
größere Unterhaltskosten haben, als nötig.