März30
Verarbeitung von KG Rohr
KG Rohr hat wohl jeder der im Baumarkt stöbert, schon einmal gesehen. Es handelt sich um ein rotes PVC Material, welches üblicherweise als Kanalanschlussrohr beim Hausbau Verwendung findet.
Dabei wird das Rohr ausschließlich zur Verlegung im Erdreich benutzt.
Die Verwendung von KG Rohr hat aber auch ihren besonderen Reiz beim Bau von Koiteichen.
- Schnell und vielfältig verfügbar
- preisgünstig
- Verkleben entfällt
- stabil
- da aus PVC auch mit Kugelhähnen und Schiebern zu verbinden
Der erste Punkt ist mir dabei fast der wichtigste. KG Rohr gibt es wirklich überall und es ist nichts ärgerlicher, als wenn mir ein Teil fehlt wenn ich gerade am verrohren bin. Also schnell in den Baumarkt und es kann weiter gehen.
Preisgünstig, wer schon mal PVC Fittinge gekauft hat, der weiß wie sehr das ins Geld geht. Und es ist halt wahnsinnig schwierig, immer alles im Vorhinein zu planen und an jeden Bogen zu denken, also kauft man eher mehr.
Verkleben entfällt. Wer unsere Anleitung zum verkleben von PVC-U Rohr gelesen hat, der weiß, wie aufwendig diese Arbeit ist. Dieser Aufwand ist auch nötig, denn nichts ist ärgerlicher, als undichte Klebestellen unter dem Teich – da kommt man nie wieder dran…
Auf einer Baustelle ist es in der Regel erdig, sandig jedoch keinesfalls sauber. In dem Schmutz zu verkleben, ist gar nicht so einfach.
Stabil. Das KG Rohr ist ausreichend stabil und dabei genau so flexibel einsetzbar wie PVC-U Rohr.
Die Handelsüblichen Schieber und Kugelhähne passen auch auf KG Rohr, sodass diese weiter verwendet werden können. Beides ist aus PVC únd damit auch verklebbar.
Eines muß an dieser Stelle jedoch ausdrücklich gesagt werden. Laut den einschlägigen Bauvorschriften ist KG Rohr nicht zu verwenden bei Druckleitungen! Ich selbst verwende es jedoch vorwiegend, weil es bis zu den Drücken, die wir im Teich und Filterkeller haben, dicht ist. Wenn ich das Rohr dabei nicht in der Erde verlege, dann fixiere ich die Verbindungen mit einer kleinen Edelstahlschraube. Dabei wird mit 3,5 mm vorgebohrt und mit 4,2 mm Edelstahlblechschraube verschraubt. Das ist dicht und hält ewig.
Ach so, noch ein Vorteil, ich kann die Verbindungen ohne Probleme wieder lösen, sollte es einmal erforderlich sein.
Die Verarbeitung von diesem Rohr ist wirklich für jeden machbar. Wichtig ist, auf Sauberkeit im Dichtungssitz zu achten. Das heißt, vor dem ineinanderschieben jede Dichtung entfernen und die Dichtungsnutz und die Dichtung reinigen. Dann die Dichtung wieder richtig herum einlegen, mit etwas Pril einfeuchten, das andere Rohrstück anfasen ca. 45° und dann ineinander schieben. Nachfolgend sieht man sehr schön das angefaßte Rohr.
Hier sieht man die Muffe mit der Dichtung:
Vor dem ineinander Schieben mit Pril oder Spüli einfetten, damit alles gut rutscht und im Bedarfsfall noch mal auseinander geht.
Auf diesem Bild sieht man gut, dass die Dichtung nicht symetrisch ist. Deshalb ist es wichtig, auf das richtige Einlegen der Dichtung zu achten. So wirkt der Wasserdruck nämlich abdichtend, weil der die Dichtung gegen das Rohr drückt.
Wer der Dichtheit nicht traut kann auch hingehen, die Rohrstücke entfetten und vor dem ineinanderschieben an der Muffe Silicon auftragen. Das mit dem Finger oder einem Spachtel glatt und gleichmäßig verteilen und dann das Gegenstück einschieben. Nachteil, das geht wenn es einmal trocken ist, niemehr auseinander und ich habe innen im Rohr eine kleine Siliconwulst die sich negativ auf die Strömung auswirkt. Aber dicht ist das immer.
Und bitte prüfen sie lieber einmal zu viel als einmal zu wenig ob alle Dichtungen drin sind. Leider werden vergessene Dichtungen nämlich immer erst beim Befüllen oder noch später entdeckt. Die Abdichtung ist dann zwar noch möglich, aber sehr teuer.
März 2005