Apr29
Leitwert
Leitwertmessung richtig umsetzen
Genau
genommen, geht es nicht nur um Leitwertmessung, sondern um die
Kontrolle, Feststellung und Wertung der verschiedensten Parameter zur
Beurteilung der Wasserqualität.
Dank immer besserer Meßmethoden und Techniken kann heute wirklich
jedermann auch ohne spezielle Laborkenntnisse mit Tropfindikatoren,
Stäbchen oder elektronischen Messgeräten umgehen. Was fehlt, ist mehr
die Zuordnung dieser Messergebnisse nach Ursache und Wirkung – also die
Erkenntnis, dass, wenn es mit diesem oder jenen Wert so weiter abwärts
oder aufwärts geht, irgendwann der Teich ausgestorben ist.
Ein Teichwasser verändert sich gegenüber einem Naturgewässer
viel schneller infolge unterschiedlicher Betriebsbedingungen. Diese
Veränderungen werden oft auch von ernsthaft naturalistisch gesinnten
Natur- und Teichliebhabern belächelt oder nur verdrängt solange sie ein
Witzbold mit der biologischen Ausrede bei Laune hält daß sich grobe
Störungen, wie gewaltige pH-Wert-Sprünge, Algenpolster und
dahingammelnde Pflanzen nach Einstellung des "biologischen
Gleichgewichts" (was immer darunter verstanden wird),von alleine
erholen. Andererseits sind sie aber regelmäßig bitterböse, wenn in
einem solchen Teich dann ein Massensterben einsetzt; ein ebenso völlig
natürliches Ereignis. Die Frage nach den Wasserwerten beantwortet dann
der so Enttäuschte – um was wollen wir wetten?- mit der Feststellung
die waren in Ordnung – meinen Fischen gings bis gestern doch gut"
Mit Leitfähigkeit bezeichnet man die Summe aller im Wasser
gelösten Salze. Bekanntlich leitet Wasser Strom umso besser, je mehr
Salze sich darin befinden. Nur mit der elektronischen Leitwertmessung
können die Ionen dieser gelösten Salze mit der Maßeinheit Mikro-Siemens
erfasst werden. Die Bedeutung des Gesamtsalzgehaltes ist unbestreitbar,
da viele Fische salzarmes Wasser verlangen, Fischeier und
Wasserpflanzen sogar noch empfindlicher auf Veränderungen durch
Quellungs- bzw. Entquellungsvorgänge darauf ansprechen. Im Teichwasser
sollten sowohl die einwertigen Ionen (Natrium, Kalium. Chlorid, Nitrat)
als auch die zweiwertigen Ionen (Kalzium, Magnesium, Sulfat) in einem
ausgewogenen Verhältnis zueinander vorliegen. Bei starker einseitiger
Gleichgewichtsverschiebung, z.B. bei sehr veralteten salzarmen Wässern
stockt trotz reichlicher Düngegaben das Pflanzenwachstum und die
Pflanzen beginnen zu faulen oder werden gelb (Chlorose). Solche
veralteten Wässer (nie Wasserwechsel) weisen dann einen hohen
Niftatgehalt der alle anderen Verbindungen übertrifft.
Als Ergänzung zur elektronischen Leitwertmessung muß die
Wasserhärte (dGH0) mit herangezogen werden um zu einer verbindlichen
Aufschlüsselung zu kommen, etwa nach folgendem Muster:
Gesamtsalzgehalt, bestehen aus Karbonathärte, Sulfathärte, restliche
Salze (auch als Nichthärtebildner bezeichnet) wie Natrium, Chlorid,
Kalium, Phosphat und Nitrat.
Eine "Versalzung des Teichwassers findet ständig statt:
Verdunstung und Stoffwechselprodukte der Fische erhöhen den
Gesamtsalzgehalt kontinuierlich und empfindliche Fische (Koi) reagieren
mit starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die dann mangels
besseren Wissens zu allem Überfluss mit salzhaltigen Medikamenten oder
Kochsalz behandelt werden. Die Härtemessung (dGH0) zeigt übringens
keine Veränderung, weil Kochsalz nicht erfasst wird. Folgender Test
beweist dies: Ein Trinkglas wird mit destilliertem Wasser gefüllt und
darin 1 TL Kochsalz aufgelöst. Der anschließend dGH-Test zeigt 0 – aber
der Leitwertmesser zeigt an, dass dieses Wasser für die IH von
Süßwasserfischen absolut unbrauchbar wäre.
Schon durch Vergleich des ursprünglichen Ausgangswassers mit
dem Istzustand, wird die Gefahr einer schädigenden Erhöhung des
Gesamtsalzgehaltes erkannt und mit Teilwasserwechsel rechtzeitig
gebannt. Grundsätzlich der Leitwert gegenüber dem Ausgangswasser
(Brunnen oder Leitungswasser) nicht mehr als 40 % erhöht sein.
Apr29
Leitwert
Leitwertmessung richtig umsetzen
Genau
genommen, geht es nicht nur um Leitwertmessung, sondern um die
Kontrolle, Feststellung und Wertung der verschiedensten Parameter zur
Beurteilung der Wasserqualität.