Aquaflow ref. : TL2001-009
Ozonisierung und UV-Bestrahlung des Wassers in der Aquakultur
Es wurden Methoden zur Inaktivierung von Viren und Bakterien im Wasser untersucht, die in der Aquakultur Krankheiten hervorrufen können.Desinfektionsmaßnahmen mit Hilfe von UV-Bestrahlung und Ozonisierung wurden zur Abtötung von Mikroorganismen im Zu- und Ablaufwasser benutzt. Die Desinfektion ist wichtig, um die Einschleppung von Krankheitserregern mit dem Zuflusswasser und die Übertragung von Krankheiten mit dem Ablaufwasser auf andere Farmen oder Wildfische zu vermeiden. Die Arbeiten waren auf die Ermittlung wirksamer Konzentrationen und Expositionszeiten zur Inaktivierung unter verschiedenen Bedingungen und bei unterschiedlicher Wasserqualität ausgerichtet. Zusätzlich wurde die Fähigkeit der Bakterien zur Regenerierung von UV-Schädigungen überprüft.
Isolate von fischpathogenen Bakterien (Aeromonas salmonicida subsp. salmonicida, Vibrio anguillarum, V. salmonicida und Yersinia ruckeri) und Viren (IPNV) wurden kultiviert und Wasser von unterschiedlicher Qualität (unbehandeltes Süßwasser und Meerwasser, Abflusswasser von Fischfarmen) zugesetzt. Die Mikroorganismen wurden dann den unterschiedlichen Desinfektionsmethoden und Dosierungen unter Laboratoriums- und Experimentalbedingungen ausgesetzt. Die Zahl der überlebenden Organismen wurde mit Hilfe von Kultivierungstechniken bestimmt.
UV-Licht inaktiviert Bakterien wirkungsvoll, während das IPN-Virus kaum beeinflusst wird. An Partikeln haftende Bakterien überlebten jedoch hohe Dosen des UV-Lichts. Gute Ergebnisse ließen sich erzielen, wenn das Wasser vor der UV-Behandlung gefiltert wurde (Porengröße 50 oder 80 _m). Geringe Konzentrationen von Ozon (0,15-0,20 mg/l) hatten eine gute Wirkung zur Inaktivierung sowohl von Bakterien als auch des Virus nach 1 min in Süß-, Brack- und Meerwasser. Ozon und die während der Ozonisierung von Meerwasser entstehenden Nebenprodukte der Oxidation sind für Fische aber hoch toxisch, und das Wasser muss daher vor seiner Nutzung in Fischbecken deozonisiert werden. Grundsätzlich ist die Ozonisierung ein teurerer und komplizierterer Desinfektionsprozess als die UV-Bestrahlung.
Bakterien, die mit UV-Licht behandelt wurden, zeigten eine überraschende Fähigkeit zur Regenerierung ihrer Schäden unter nachfolgenden "Normal"-Bedingungen. Untersucht wurde das Phänomen der so genannten Photo-Reaktivierung, das die Fähigkeit der Bakterien zur Reparatur von UV-Schäden mit Hilfe von Enzymen im Bereich des sichtbaren Lichts (Lampen- oder Sonnenlicht) beinhaltet. Auf Grund dieses Effektes ist es notwendig, die UV-Dosierung drei- bis vierfach im Vergleich zur Inaktivierung ohne Reparatur zu erhöhen.
Die Ergebnisse leisten einen Beitrag zur Kenntnis der Wirksamkeit unterschiedlicher Desinfektionsverfahren auf fischpathogene Bakterien und Viren und die Reaktivierung unter verschiedenen Bedingungen. Weitere Erkenntnisse bezüglich der Ozonisierung von Wasser, insbesondere von Meerwasser, sich jedoch notwendig, um zuverlässige Methoden zur Deozonisierung und zur unmittelbaren Messung von Ozon und Oxiden, die während der Ozonisierung im Meerwasser entstehen, zu entwickeln.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel belegt, das mit herkömmlichen UV Lampen an Teichanlagen eine Desinfizierende Wirkung kaum möglich ist und erreicht werden kann.