Spirulina Algen
Zur Algenfamilie gehören mikroskopisch
kleine, aber auch riesig große, meterlange Mitglieder. Algen sind überall zu finden: In
jedem Tropfen Wasser, in Gletschern und heißen Quellen, auf Felsen und Bäumen, in der
Luft und im Erdboden.
sich aus ihrer Form ab, die unweigerlich an eine Spirale erinnert.
Algen weisen eine beeindruckende Vitalität auf und haben als Sauerstoff-Lieferant für
unseren Lebensraum allergrößte Bedeutung. 90% des Sauerstoffs unserer Atmosphäre werden
von Algen produziert und mit ihrer Anpassungsfähigkeit haben sie mehr als Milliarden
Jahre Erdevolution in ihrer DNA gespeichert. Ihr Bio Depot, bestehend aus Aminosäuren,
Spurenelementen, Vitaminen und wichtigen Fettsäuren ermöglichte es ihnen, sich allen
Zeiten so anzupassen, dass ihr Überleben gewahrt wurde.
Bereits vor 4.000 Jahren empfahlen chinesische Ärzte bestimmte Algen als Gesundheitskost.
Die Azteken verwendeten die Spirulina-Algen aus dem Texcoco-See, um sonnengetrocknete
kleine Kuchen zu backen. Erst 1964 entdeckte der belgische Botaniker Jean Leonard auf
Eingeborenenmärkten im Tschad einen ähnlichen, ebenfalls blau-grünen Kuchen.
Leonard fand heraus, daß die
Zutaten aus dem salzhaltigen Tschadsee gewonnen wurden, in der Hauptsache handelte es sich
um die Alge Spirulina platensis. Noch heute wird dies vom Kanembu-Stamm am
afrikanischen Tschad-See praktiziert. Die Kuchen werden dort auf dem Marktplatz als
Suppenwürfel zum Kochen angeboten. Die Kinder dieses alteingesessenen Stammes zeigen
keinerlei Merkmale von Unterernährung. – Während im übrigen Afrika Unterernährung weit
verbreitet ist.
Spirulina kommt unter anderem in Ostafrika
in stark salzhaltigen, alkalischen Sodaseen vor. Man findet sie auch in einigen
subtropischen Binnenseen Asiens, und in Mexiko. Heute kommt das meiste Spirulina aus
Amerika und Hawaii. Wie bei allen Algen spielt auch für die Entwicklung der Spirulina
Alge die Wasserqualität eine große Rolle. Da in der freien Natur diese Voraussetzungen
wegen der stark belasteten Umwelt meist fehlen, haben sich künstlich angelegte
Algenfarmen entwickelt, welche erst eine Industrielle Verwertung und eine ausreichende
Produktion der Algen ermöglichen.
Bild links: Earthrise Farm
Mehr Inforamtionen über die Herstellung
von Spirulina finden sie unter:
http://www.earthrise.com/
einem der größten Hersteller von Spirulina
Die Forschung über Spirulina brachte
erstaunliche Ergebnisse zutage: Spirulina weist einen sehr hohen Eiweißgehalt auf (60-70
Prozent, Fisch und Rindfleisch haben etwa 20 Prozent), enthält zahlreiche Vitamine: Beta
Carotin, Pyridin, Niacin, Biotin, Thiamin, Cobalamin, Folsäure, Tocopherol, Riboflavin,
Ascorbin, Linolsäure, Gamma-Linolsäure, Panthothensäure, Inosit, Cholin (insbesondere
B12, A als Haut- und Schleimhautschutz), wertvolle Aminosäuren: Isoleucin, Leucin, Lysin,
Methionin, Phenylalanin, Threonin, Thryptohan, Valin, Arginin, Histidin, Asparagin,
Alanin, Glutamin, Cystin, Prolin, Serin, Tysin, Asparaginsäure, Glutaminsäure und
Spurenelemente: Selen (besonders als Zellschutz gegen Umweltgifte) Bor, Cobalt, Jod,
Molybdän, Titanium, Calcium, Kupfer, Eisen, Nickel, Silikon, Vanadium, Chlor, Fluor,
Magnesium Phosphor, Natrium,Zink, ungesättigte Fettsäuren und Chlorophyll. Das Institut
für Immunologie und Genetik des Deutschen Krebsforschungs-Institutes stellte fest, daß Spirulina
platensis einen immunstimulierenden Einfluß auf den menschlichen Organismus hat.
Die carotinhaltige Alge wird weltweit als
Futterzusatz verwendet, wenn es um die Intensivierung von Körperfarben geht. Rote, rosa,
orange und gelbe Töne im Gefieder exotischer Vögel (z.B. Flamingos) werden ebenso
verstärkt wie farbige Hautpartien bei Fischen. Diesen Umstand machten sich im
Zierfischbereich zuerst die japanischen Koi-Züchter zunutze. Der Wert eines Zierkarpfens
hängt entscheidend von der Intensität seiner Körperfarben ab: die Carotinoide der Alge
kräftigen die Rot- und Gelbanteile, während die Brillanz der Weißtöne erhalten bleibt.
Fisch Züchter steigerten mit einem
Futterzusatz von 5-20 Prozent Spirulina die Farbigkeit, das Wachstum und die Lebensdauer
ihrer Tiere erheblich. Auch die Aufzucht der Fischbrut mit 1-10 Prozent Mikroalgen führte
zu einer Senkung der Ausfallrate.
Leider haben Schönheit und Gesundheit
ihren Preis, Spirulinaprodukte sind teuer. Obwohl pro Saison 30 Tonnen pro Hektar geerntet
werden können (zum Vergleich: Sojabahnen bringen nur 3 Tonnen pro Hektar und Ernte), hat
das mühsame Absieben von der Wasseroberfläche, das anschließende
Sprüh-Trockenverfahren und der hohe Qualitätsanspruch an das Produkt seinen Preis.
Deshalb ist es um so wichtiger darauf zu achten wie hoch der Anteil an Spirulina im
angebotenen Produkt tatsächlich ist, denn häufig beträgt der Algenanteil lediglich 20%.
Gerade die in der Aquaristik angebotenen Produkte weisen einen niedrigen Spirulina Anteil
auf, deshalb ist solchen aus der Lebensmittelindustrie der Vorzug zu geben. Hier gibt es
mittlerweile eine Große Angebotsvielfalt da Spirulina auch mehr und mehr im menschlichen
Verzehr eine Rolle spielt.
Wie bei allen Nahrungsmitteln ist es auch
bei der Zugabe von Spirulina zum Koi Futter wichtig, ein möglichst frisches Produkt zu
verwenden, weshalb wir von spirulinahaltigem Futter abraten und statt dessen die Zugabe
von reinem Spirulina Pulver ins Futter empfehlen. Jedes Futter wird wärmebehandelt
wodurch mehr oder weniger wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden. Dabei hat es sich
bewährt, z.B. das Spirulina Pulver in etwas Orangensaft zu verrühren, dann die
Tagesration Futter zugeben, das ganze gut verrühren und einziehen lassen. Entweder so
verfüttern oder abschließend noch etwas Öl oder Lebertran zugeben und danach
verfüttern. Das angemachte Futter kühl lagern und immer nur soviel ins Wasser geben wie
schnell gefressen wird, so vermeidet man ein unnötiges Verschmutzen des Wassers.
(Autor: , wir danken der Firma Biocybernetics für das zur Verfügung gestellt Informationsmaterial.)