Jul28
Japanische Gärten Teil 3
Grundlagen Japanischer Gartengestaltung
DEN GARTEN EINRICHTEN
beginnen nun die Überlegungen zu Wegmaterialien, Standorten von
Steinlaternen, Wasserbecken, Zäunen, Toren, Sitzplätzen. Zunächst
möchte ich vorausschicken, daß alle Gartenelemente in erster Linie
ihrem funktionalen Nutzen folgen, dann erst dem optischen Eindruck. In
der Konsequenz bedeutet dies, daß die Elemente so groß sind, daß man
sie sinnvoll nutzen kann. Es gibt keine Miniaturisierungen! Der Mensch
ist das Maß! Also müssen Wege, Trittsteine und Brücken wirklich bequem
und gefahrlos zu begehen sein, Steinlaternen auf ihren Einsatzort hin
abgestimmt werden, Wasserbecken so groß sein, daß ein rituelles
Händewaschen möglich wäre, Zäune und Tore funktionstüchtig sein.
1. Der Garten im Garten: Zäune und Tore
Auch wenn diese Elemente vielleicht erst zum Schluß aufgestellt werden, um
sich Transportwege zunächst nicht zu verstellen, sollte man aber schon
wissen welche Gartenräume durch Zäune, Tore und Ähnlichem aufgeteilt
werden. Verschiedene Möglichkeiten stehen hier zur Verfügung je nach
Größe des Gartens und gewünschter Wirkung. Wie schon in der vorherigen
Ausgabe erwähnt, kann dies mit Erdhügeln, durch Bepflanzung mit Hecken
und Büschen geschehen. Die Einfriedung des Gartens mit Bambuszäunen
bietet den zusätzlichen Effekt, daß die Gartengestaltung – z.B.
gestaltete Kiefern davor besonders gut zur Geltung kommen. Sollten Ihre
Nachbarn mit einer derart blickdichten Abgrenzung nicht einverstanden
sein, könnten Sie – wenn genug Platz zur Verfügung steht – zwischen
Zaun und Grundstücksgrenze einen Grünstreifen mit pflegeleichten
Gehölzen anlegen, der den Zaun von außen optisch auflockert.
In den japanischen Teegärten wird der gesamte Gartenbereich in
verschiedene „Zonen“ aufgeteilt, die jeweils voneinander abgegrenzt
sind. Über einen Trittsteinweg und durch verschiedene Tore und
Durchlässe werden die Gartenteile miteinander verbunden. Die
zugehörigen Zäune sind oft von mittlerer Höhe, haben eine lockere
Struktur und manche sind im oberen Bereich blickdicht und unten
geöffnet – je nach gewünschtem Effekt.
Die kleinsten Zaunelemente sind Schmuckzäune, die einen kleinen Bereich
optisch aufwerten und von der Umgebung abgrenzen. Oft werden sie im
rechten Winkel oder in Verlängerung einer Gebäudewand aufgestellt.
Möchten Sie nur einen Teilbereich in Ihrem Garten japanisch gestalten,
bietet sich diese Zaunvariante als eine Art Kulisse an um die
Gestaltung optisch zu stabilisieren und die darin enthaltenen Elemente
hervorzuheben.
Im Handel sind hier und da Bambuszäune erhältlich, die den japanischen
Formen nachempfunden sind. Sie sind aber oft sehr teuer und zudem
lackiert und nur selten überzeugend gut gearbeitet. Mit etwas Geschick
und Einfallsreichtum lassen sich aber Schmuckzäune auch selbst
herstellen. Für größere Grundstückseinfassungen reicht oft die
Bekleidung eines Grundgerüsts mit Schilf-, Bambus- oder
Heidekrautmatten wie sie in vielen Gartencentern erhältlich sind. Zur
Aufwertung können gespaltene Bambusrohre waagerecht mit Draht befestigt
werden. Der Draht wird dann mit schwarzer Kordel kaschiert und mit
Zierknoten versehen. Bambusrohre sind leider nicht überall erhältlich
und zudem oft zu teuer, besonders wenn man davon ausgehen muß, daß sie
nicht ewig halten. Will man viel Bambusrohr verwenden, sieht man sich
am besten nach einem Großhändler um. Aber es geht auch ganz ohne
Bambus! Schließlich steht immer die angestrebte Wirkung im Vordergrund,
nicht die verwendeten Materialien! Studieren Sie Bilder japanischer
Zäune und improvisieren Sie! Mögliche heimische Materialien sind z.B.
dicke, knorrige, gebogene Äste, Weidenruten, Holzbretter, Heidekraut,
feiner Astschnitt, abgeschnittene Bambushalme aus Ihrem Garten oder
dünne Holzstämme.Tore können aus ganzen Stämmen als Pfosten, einer
einfachen Dachkonstruktion mit einer Deckung aus z.B. rohen Brettern
und einem First aus Bambusrohr bestehen. Für die Umsetzung sollten Sie
Sorgfalt und Geduld aufbringen, denn japanisch wirkt es erst, wenn
Naturmaterialien präzise und fein verarbeitet werden. Dann stellt sich
so etwas wie eine natürliche Eleganz ein. Zur längeren Haltbarkeit
werden viele Zäune zusätzlich mit einem kleinen Dach versehen. Durch
Leinöl erhalten Bambusrohre, auch wenn sie schon angewittert sind,
wieder einen kräftigen, satten Ton.
2. Der rote Faden im Garten :
Trittsteinwege und Wegpavimente Die grobe
Wegeführung durch den Garten sollte schon bei der Erstmodulation
festgelegt worden sein. Nun spielen weitere Gesichtspunkte eine Rolle:
welche Gartenteile sollen wie durchschritten werden? Trittsteinwege
eignen sich für eine langsame Fortbewegung, die die genaue Betrachtung
von Details zulassen, sind aber völlig ungeeignet für Wege, die auch
als Nutzwege zu begehen sein müssen. Letztere sollte man lieber als
ebene Pflasterpavimente ausgestalten. An Stellen, wo sich mehrere
Richtungen ergeben, seien es verschiedene Wege oder die Anbindung an
Terasse, Sitzplatz, Teichufer , Brücken etc, sollten größere
Steinplatten eingeplant werden. Flache Teichufer können teilweise mit
möglichst gleich großen Kieseln ausgelegt und so begehbar gemacht
werden. Kieswege bieten sich für die Erschließung großer Gärten an.
Nach passenden Findlingen für Trittsteine muß man suchen: an Feldrändern und
beim Steinhändler. Es kommen nur Steine in Frage, die groß genug sind
um sie sicher zu begehen, deren Trittfläche abgeflacht ist und die hoch
genug sind, damit sie stabil eingebaut werden können.
Die nachgemachten Trittsteinplatten, wie sie von manchen Händlern angeboten
werden, sind vielleicht einfacher zu verlegen, haben aber längst nicht
den Charme von naturbelassenen Findlingen – sie tun nur so. Zunächst
werden die Findlinge ausgelegt und so lange herumgerückt bis sich ein
homogener, optischer Eindruck und ein angenehmer Laufrythmus ergibt.
Dann wird das Erdreich ausgehoben, die Steine eingesetzt, ausgerichtet
und auf Höhe gebracht (sie sollten bei gleichmäßig ca. 5 cm über dem
späteren Erdniveau liegen). Beim Einfüllen der Erde sollte man immer
wieder auf eine gute Verdichtung achten. Zu überlegen wäre auch, ob die
Fläche um den Trittsteinweg später mit Moos oder Kies angelegt werden
soll. Haben Sie nicht die Möglichkeit nach Findlingen zu suchen, dann
entscheiden Sie sich für quadratisch geschnittenes Plattenmaterial z.B.
aus grauem Granit, deren Oberfläche gestockt ist, um die
Trittsicherheit zu verbessern. Diese Platten müssen aber in einem
Mörtelbett verlegt werden, das frostfrei gegründet sein sollte. Bei
entsprechender Stärke können sie aber auch wie Trittsteine verlegt
werden.
Wegpavimente – Nobedan genannt – zu bauen, erfordert schon ein bißchen Erfahrung,
Geduld und Geschicklichkeit. Hier werden verschiedene Steinmaterialien
miteinander kombiniert und in einer meistens länglich-eckigen Form wie
ein Puzzle arrangiert. Verlegt wird das Ganze in einer Schicht aus
frostfrei gegründetem, magerem Trasszement-Mörtel. Die Fugen werden mit
Trasszement so ausgestrichen, daß die verlegten Steine noch als
deutliches Relief sichtbar sind. Besonders reizvoll ist eine
Kombination von naturrauhem und geschnittenem Material, z.B. polygonal
gebrochene Platten in Kombination mit quadratisch geschnittenen
Platten, glatte Flußkiesel in Kombination mit gesägten Borden. Es ist
auch möglich die Platten aus der rechteckigen Grundform herausspringen
zu lassen. Generell gibt es fast unbegrenzte Möglichkeiten der
Gestaltung. Folgende Ratschläge sollte man aber möglichst beachten: 1.
Verwenden sie ausschließlich hochwertiges Steinmaterial, z.B. aus
Granit oder Basalt mit ebenen Oberflächen. 2. Vermeiden sie dreieckige
oder spitz zulaufende Steinformen, die am Rand verlegt nach außen
zeigen. 3. Der Nobedan sollte vollkommen in Waage liegen. Seitlich
ausgerichtete Bretter helfen während des Bauens die Höhe immer wieder
zu kontrollieren. 4. Bauen Sie von außen nach innen. Der Prozess ähnelt
dem Zusammensetzen eines Puzzles. 5 „Y“förmige Fugen zwischen den
Steinen sind am attraktivsten. Vermeiden Sie Fugenkreuzungen mit 4 oder
mehr Fugen. 6. Die Fugen sollten alle gleichmäßig dick sein. 7.
Vermeiden Sie lange ununterbrochene Fugen. 8. Lernen Sie geduldig die
passenden Steinen zu finden. Das dauert länger, aber das Resultat ist
es wert. 9. Vermeiden Sie kleine Steine an Kanten und Ecken des
Nobedan. Sie könnten sich nach längerem Begehen herauslösen. 10. Die
ersten Verlege-Versuche sollten Sie in Lehm unternehmen. Beim Verlegen
in Zement (möglichst Trasszement, der hinterläßt beim Abwaschen auf den
Steinen keinen Grauschleier) haben Sie zwar eine ungefähre
Korrekturzeit von 24 Stunden – danach geht aber nichts mehr…
3. Rasten und genießen: Sitzplätze
Sitzplätze können aus großen, ebenen Felsen, Holzplattformen, überdachten Bänken
bis zu kleinen Hütten bestehen. Oft bietet sich an, die Filterabdeckung
für den Koiteich als Sitz- oder Liegegelegenheit auszubauen. Vielleicht
finden Sie auch eine Vorliebe für die japanische Idee einer
Mondbetrachtungsplattform, von der aus sich der im Teich spiegelnde
Mond betrachten läßt. Eine überdachte Bank im Stile der
Teegarten-Wartebank wäre auch eine lohnenswerte Überlegung. Letztere
gibt es aber nicht fertig oder als Bausatz zu kaufen. Das, was man
käuflich erwerben kann, hat mit japanischen Gärten meistens nichts zu
tun:
Sechs- oder achteckige Pavillions, rot lackierte Oberflächen, Gebäude mit nach
oben geschwungenen Dächern, Brücken mit verzierten Handläufen,
vergoldete oder goldfarbene Bauteile. Es ist schon erstaunlich, daß
diese so oft proklamierten Formen tatsächlich nichts mit japanischer
Gartengestaltung zu tun haben, so stark haben wir uns daran gewöhnt.
Ich nehme an, daß dieses Mißverständnis zum einen darin begründet ist,
daß oft Japanisches mit Chinesischem verwechselt wird , zum anderen,
daß die Architektur des japanischen Shintoismus mit der vom Buddhismus
beeinflußten Gartenkunst vermischt wird. Kulturhistorisch gesehen passt
das eine nicht zum anderen!! Wenn Sie wirklich ein Gartengebäude im
japanischen Stil errichten wollen, folgen Sie dem „Sukiya“-Stil. Eine
Hütte dieser Art besteht traditionell aus einer Holzkonstruktion mit
Lehmwänden, geraden weit überstehenden Dächern, die mit Schilf,
Holzschindeln oder Tonziegeln gedeckt sind, Fensteröffnungen mit
Bambusgeflechten und Holzpfosten die auf Fundamentfelsen ruhen. Die
Ausstrahlung so einer Hütte oder ähnlichem Bauwerk ist einfach, sauber,
ordentlich, ausgewogen, lebendig und natürlich. Sie unterstützt auf
vollkommene Weise die angestrebte Atmosphäre eines japanischen Gartens.
Steinlaternen
5. Blickpunkte im Garten: Steinlaternen, Wasserbecken und Co.
Steinlaternen – jeder hat schon mal welche gesehen und weiß, daß nahezu
kein japanischer Garten ohne sie auskommt. Sie stellen das
Verbindungselement von Natur und Mensch – von Garten und Architektur
dar. Gerne werden sie genutzt um den Blick des Gartenbesuchers in eine
bestimmte Richtung zu lenken und Schwerpunkte in der Gartengestaltung
zu setzten. Dabei ist die Nutzung als Beleuchtungselement eher
zweitrangig. Nur in Teegärten, wo auch schon mal nachts eine
Teezeremonie abgehalten wird, ist die Beleuchtung des Weges und des
Wasserbeckens eine Notwendigkeit. Wir selbst bieten unseren Kunden
Steinlaternen mit einer Bohrung an, damit Elektrik installiert werden
kann. Eine 25 Watt-Birne ist völlig ausreichend um den Garten zu
illuminieren und den Weg anzudeuten, aber auch ein Teelicht erfüllt
diesen Zweck. Es gibt eine Vielzahl an Formen und Qualitäten, die
verschiedene Händler anbieten.
Traditionell sind die meisten aus grauem oder beigefarbenem Granit. Sehen Sie sich
in Ruhe genau um. Die meisten Steinarbeiten werden aus China importiert
und sind unter Zuhilfenahme von elektrischen Bohrern und
Steinbearbeitungswerkzeugen in Handarbeit hergestellt. Das bedeutet,
daß selbst bestimmte definierte, historische Formen verschieden
ausfallen. Generell kann man 3 Kategorien unterscheiden:
Tachi-doro:
Steinlaternen, deren Säulenschaft auf einem Basiselement steht, welches
wiederum direkt auf den Boden gestellt wird. Die Teile dieser
Steinlaternenform bestehen von unten nach oben aus: Basiselement,
Säule, mittlerer Plattform, Lichthaus, Dach und einem oft
knospenförmigen Abschlußelement. Solche Steinlaternen sind in der Regel
recht groß, bis zu 2 Metern. Man findet sie in Tempelanlagen,
öffentlichen Parks und großen Gärten, in Eingangsbereichen, am Ende
breiter Wege und als Fixpunkt in einer weiten Aussicht. Sie sind
meistens reich verziert und werden leider oft als miniaturisierte Form
angeboten, in der sie, wie ich finde, zu verniedlicht wirken.
Ikekomo-doro:
Steinlaternen, deren Säulenschaft direkt in den Boden eingegraben wird.
Diese Form wird oft in der Nähe von Wasserbecken eingesetzt und, weil
sie relativ schlicht ist und nicht allzu groß (ca. 1 Meter), eignet sie
sich gut für Privätgarten und den inneren Teil von Teegärten. Eine der
bekanntesten dieser Kategorie ist die Oribe-Steinlaterne, die fast
überall erhältlich ist. Die schlichteste und modern anmutendste Form
ist die Michishirube, eine Steinstele mit quadratischem Grundriß, in
deren oberstes Viertel eine Lichtkastenöffnung eingearbeitet ist.
Ashitsuki-doro:
Steinlaternen, deren Lichtkasten statt von einer Säule von Füßen
getragen wird. Die bekannteste unter ihnen ist die Yukimi-Steinlaterne,
eine niedrige Form mit vier Beinen, die sehr leicht wirkt. Ihr weites,
flaches Dach vermittelt Ruhe und Harmonie. Alle Steinlaternen dieser
Art wirken besonders gut in Teichnähe. Die Rankei-Steinlaterne wird am
Ufer aufgestellt und beugt sich mit ihrem Lichtkasten über das Wasser,
die zweibeinige Koto-ji Steinlaterne steht mit einem Bein im Wasser,
mit dem anderen an Land.
Beim Aufstellen der Steinlaternen sollte man zu zweit sein und eine
Wasserwaage, einen Zollstock und ein paar flache Keilchen zur Hand
haben, um alle Teile in Waage und zentriert übereinanderstapeln zu
können. Der Untergrund sollte möglichst verdichtet , eventuell sogar
mit einem kleinen Zementfundament versehen werden. Die meisten Laternen
werden ohne Fensterrähmchen angeboten. Ich selbst habe aber schon oft
welche aus Hartholzleisten gebaut und mit dünnem Plexiglas von hinten
beklebt. Die Verkleidung mit Papier habe ich aufgegeben, da die Vögel
regelmäßig das Papier durchgepickt haben, vielleicht in der Hoffnung
auf Futter dahinter?? Mit ein paar Holzkeilchen kann man die Rähmchen
gut einklemmen. Natürlich kann man Steinlaternen auch selbst
herstellen: den Lichtkasten baut man am besten aus stabilen
Holzleisten. Basis und Dach können aus gefundenen Felsen in passenden
Formen bestehen. Solche Steinlaternen, man nennt sie Yama-doro, findet
man auch in Japan!
Die Formen der Wasserbecken sind nicht ganz so zahlreich wie die der
Steinlaternen. Das Kosen-Becken ist bekannt, weil es im berühmten
Ryoan-ji Garten steht. Es hat die Form einer chinesischen Münze, rund
mit einer quadratischen Vertiefung. Die Schriftzeichen auf dem
Beckenrand bedeuten in etwa: „was ich weiß ist genug“ oder „alles,was
ich zum richtigen Handeln wissen muß, ist bereits in mir“. Weiter gibt
es sehr schlichte runde Becken, würfelförmige mit grafischen Reliefs
oder Becken in Form einer Lotosblüte. Man kann aber auch vorhandene
Keramik- oder Metallschalen sowie ausgehöhlte Findlinge einsetzen. Das
Becken steht selten für sich allein, sondern ist in ein bestimmtes
Arrangement aus Felsen und Trittsteinen eingebunden, die man zusammen
Tsukubai nennt. Ursprünglich war das Tsukubai ein Bestandteil des
Teegartens. Am mit frischem Wasser gefüllten Becken reinigte sich der
Teegast rituell Mund und Hände bevor er die Teehütte betrat. Heute ist
das Tsukubai aber in vielen kleinen Gärten als eine Art Wasserspiel
gestaltet. Dabei wird dem Becken über einen Bambuszulauf Wasser
zugeführt, welches dann über den Beckenrand in einen Vorratsbehälter
läuft. Die dort installierte Tauchpumpe fördert das Wasser wiederum in
den Bambuszulauf. Im Sommer muß wegen der hohen Verdunstung öfter
nachgefüllt werden, bzw. über einen Schwimmerschalter das Auffüllen
automatisch geregelt werden. Im Winter sollte das ganze System geleert
und die Pumpe entnommen werden. Für den Koiteichbesitzer bietet sich
die Möglichkeit, das Wasserbecken auf ein Podest in den Teich zu setzen
ungefähr auf Höhe des Wasserniveaus. Das Prinzip ist dasselbe wie oben
beschrieben. Die Rolle des Vorratsbehälters übernimmt nun der Teich.
Wichtig bei der Installation eines Tsukubai ist die Auswahl der Pumpe.
Sie soll möglichst schwach sein, sodaß das Wasser nur langsam in das
Becken fließt.
Weitere Gartenelemente, die Sie einsetzen können, sind Steinbrücken,
Buddhaskulpturen, Pagoden oder Wildscheuchen. Die beim Händler
erhältlichen leicht geschwungenen, schlichten Steinbrücken eignen sich
gut für Übergänge über Flußläufe oder vom Teichufer zu Insel etc.
Genausogut können aber auch Felsenplatten oder Straßenbaumaterial wie
Gehwegborde eingesetzt werden. Pagoden und Buddha-Skulpturen finden
sich eher selten in japanischen Gärten. Wer aber eine Vorliebe für
diese Exoten hat, sollte ihnen einen schönen Rahmen geben. Mehrere sich
im Wind wiegende Bambuspflanzen geben einen guten Hintergrund für einen
meditierenden Steinbuddha ab. Auch Pagoden passen sich harmonischer
ein, wenn sie in die Bepflanzung integriert und dabei eher im
Hintergrund des Gartens platziert werden. Drachen, Schildkröten, Löwen,
Katzen, Frösche – fangen Sie erst gar nicht damit an, auch wenn diese
Skulpturen für sich genommen vielleicht ganz hübsch gemacht sind. Sie
stören eher die Gesamtwirkung Ihrer Gartenanlage.
Der Möglichkeiten gibt es so viele (ich konnte hier nur einen groben
Überblick geben…), daß mancher die Qual der Wahl verspürt. Versuchen
Sie sich aber zu beschränken, lassen Sie sich vom großen Händlerangebot
nicht verwirren ! Leider muß ich sagen, daß sich viele Händler mit
ihren eigenen Artikeln nicht besonders gut auskennen, darum ist ein
Verkaufsgespräch nur selten ein wirklich gutes Beratungsgespräch.
Informieren Sie sich besser vorher über einschlägige Literatur oder
beauftragen Sie eine Fachfirma…. (ein bißchen Werbung für unsere
Leistungen und Erfahrungen auf diesem Gebiet soll an dieser Stelle wohl
gestattet sein) oder gehen Sie den Weg des Neuerfindens und
Selberbauens – unbestritten der wertvollste Weg!