Feb17
Graureiher
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Der Graureiher (Ardea cinerea), auch Fischreiher genannt, ist eine Vogelart aus der Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes).
Er ist in den milderen Regionen Europas und Asiens zu finden, außerdem im gesamten südlichen Afrika mit Ausnahme der südlichen Küstennamib. In überwiegend eisfreien Regionen ist er ein Standvogel, in den anderen Gebieten zieht er im Winter weiter südlich. In Deutschland ist er überwiegend ein Standvogel. In strengen Wintern, bei denen viele freie Wasserflächen einfrieren, sind die Verluste der Population sehr hoch. Der Graureiher hält sich besonders gerne an seichten, durchwachsenen kleinen Tümpeln und Teichen auf, die möglichst umbuscht und umwaldet sind, z.B. Sölle in Mecklenburg-Vorpommern In neuster Zeit dringt er immer mehr in städtische Gebiete vor, wo er heute sogar oft in den Innenstädten beobachtet werden kann. Er bildet auch gemeinsame Gruppen mit Seidenreihern (wie zum Beispiel in der Poebene in Norditalien)
Der Graureiher ist in etwa so groß wie ein Storch (ca. 90 cm). Das Gefieder auf Stirn und Oberkopf ist weiß, am Halse grauweiß und auf dem Rücken aschgrau mit weißen Bändern. Er hat schwarze Augenstreifen sowie drei lange schwarze Schopffedern, die einen Federbusch bilden, eine dreifache schwarze Fleckenreihe am Vorderhals sowie schwarze Schwingen. Er fliegt mit langsamen Flügelschlägen und bis auf die Schultern zurückgezogenem Kopf, mit s-förmig gekrümmtem Hals. Während des Fluges ist regelmäßig ein lautes, raues „chräik“ zu hören. Er gleicht mit diesem Aussehen sehr dem nordamerikanischem Kanadareiher, der dort eine ähnliche ökologische Nische wie der europäische Graureiher besetzt. Die drei langen Vorderzehen sind am Stelzenbein weit auseinander gespreizt und verhindert das Einsinken in den weichen Untergrund. Der Schnabeltyp ist der Pinzettenschnabel.
Trotz jahrhundertelanger Verfolgung findet man den Graureiher in großer Zahl. Der Tiefpunkt des Bestandes lag wohl in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Insbesondere nachdem er unter Schutz gestellt wurde, hat die Population stark zugenommen. Besonders in Norddeutschland findet man große Kolonien mit mehr als hundert Brutpaaren.
Schleichend wie eine Rohrdommel staagt er mit gesenktem Kopf und gekrümmten Hals langbeinig durch das seichte Wasser. Er sticht blitzschnell nach kleineren Fischen, Fröschen, Molchen, Schlangen und Wasserinsekten. Er frisst auch Wasserratten. Auf Wiesen wartet er stocksteif stehend auf Feldmäuse und lässt gelegentlich auch Eier und Jungvögel mitgehen. Zur Fischjagd kann er auf dem Wasser landen, 1-3 Sekunden schwimmen und dann fliegt er wieder auf. Die bevorzugt Methode ist jedoch einige Meter vom Wasser entfernt zu landen und dann langsam ins Wasser zu schreiten.
Der Graureiher ist Wild im Sinne des Bundesjagdgesetzes. Eine Jagdzeit ist aber nur in Bayern festgesetzt, welche auf einen Umkreis von 200m um künstlich angelegte Fischteiche beschränkt ist (16.09.-31.10.). In den anderen Bundesländern ist der Graureiher ganzjährig geschont, d. h. für einen Abschuss wäre eine Einzelerlaubnis der unteren Jagdbehörde erforderlich. An kleineren Teichen hat sich aber die Überspannung mit Netzen bewährt. An größeren Teichen können Graureiher mit am unmittelbaren Uferrand gespannten Drähten abgehalten werden (verhindert das Schreiten vom Ufer ins Gewässer). Vogelscheuchen werden meist schnell als harmlos erkannt und bieten daher nur kurzzeitigen Schutz. An natürlichen Gewässern sind meist keine erheblichen fischereiwirtschaftlichen Schäden zu beobachten, da durch die Beschränkung der durch den Reiher für die Nahrungssuche nutzbaren Fläche auf Flachwasserbereiche meist wirtschaftlich unbedeutende Fischarten erbeutet werden.