Nov25
Japanreise 2012 – 4. Tag
Heute Nacht hatte es im Gebirge wieder geschneit, es galt also sich warm anzuziehen.
Aber egal, es war ohnehin der letzte Tag in der Niigata-Region geplant, morgen früh wollten wir weiter in den Süden.
Und da dieses Mal auch ein privater Koi-Freund mit uns fuhr, wollten wir auch die japanische Kultur erleben,
hierfür mussten wir natürlich nach Kyoto.
Aber der Reihe nach.
Pünktlich um 8:00 Uhr holte uns Toru wieder am Hotel ab. Wir wollten heute als ersten Züchter Herrn Oofuchi besuchen.
Oofuchi züchtet viele Varietäten, bei ihm bekommt man gute Kohaku genauso wie Hariwake, Shusui und Kujaku.
Bei meinen früheren Reisen habe ich hier immer gute Koi gekauft.
Heute sollten wir jedoch großes Glück haben, aber dazu weiter unten mehr.
Die Fahrt führte uns durch das Gebirge, und endlich hatten wir einmal Sonne, die Landschaft leuchtete in fantastischen Herbstfarben, die Mudponds spiegelten das Sonnenlicht, warum nicht gleich so?
Natürlich fanden wir auch hier wieder sehr gute Koi, Jürgen, unser „Nicht-Händler“ fand hier einen wunderschönen Showa und konnte nicht widerstehen.
[box style=“note“] Hierzu kurz eine Erklärung:In der Vergangenheit hatten wir die Einkaufsreisen überwiegend mit Koi-Händlern durchgeführt. Selten waren „Private“ in der Reisegruppe. Ich habe jedoch vermehrt den Wunsch in meiner Kundschaft vernommen, dass einige „Private“ sehr gerne ebenfalls mal nach Japan zum Koi-Einkauf mitkommen würden.
Dies werde ich in Zusammenarbeit mit Dirk ab sofort anbieten, falls Sie als Koi-Hobbyist also den lang gehegten Traum einer Japanreise verwirklichen möchten, auf KoiShop.de finden Sie alle Informationen und auch Reisetermine.
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Soviel also dazu.
Aber zurück zu Oofuchi.
Neben einigen guten Tancho fand ich hier einen echten Dainichi Showa. Dirk berichtete, dass Oofuchi diesen Koi als Tosai bei Dainichi gekauft hatte, um ihn in seinem Mudpond größer werden zu lassen. Nun, groß ist der Koi, er hat stattliche 65 cm, jedoch hat sich dieser Showa bei Oofuchi nicht so entwickelt, wie er es sich erhofft hatte. Dazu muss man wissen, dass Oofuchi hier in den Bergen sehr weiches Wasser hat. Schwarz bildet sich hier nicht immer so intensiv aus. Ich hingegen habe bei mir sehr hartes Wasser, Showa, Shiro-Utsuri usw. bilden bei mir das Schwarz sehr stark aus. Also habe ich den Koi gekauft, um zu sehen, wie dieser sich bei mir entwickeln wird. Ich habe Herrn Oofuchi versprochen, dass ich ihm beim nächsten Besuch einige Fotos von seinem Dainichi-Showa mitbringen werde.
Dirk und Betha von O-Fisch selektierten dann ihre Koi, sehr schöne Ochiba und einen Yondan-Kohaku, ein sog. Four-Step, das ist ein Kohaku mit 4 gleichmäßig verlaufenden roten Farbzeichnungen.
Diesen Koi und weitere gibt es demächst auf KoiShop.de 😉
Anschließend gingen wir dann in das Koihaus, wo Oofuchi weitere 2- und 3 jährigen Koi hat.
Hier erwartete uns dann eine Überraschung, ich hatte oben geschrieben, dass wir heute noch besonderes Glück haben sollten.
Die Oofuchis hatten gerade damit begonnen, die Tosai aus den Mudponds zu holen und anschliessend zu selektieren. Wir konnten also den „Altmeister“ dabei beobachten wie er die Kohaku-Tosai aussuchte und in die unterschiedlichen Qualitätsstufen einordnete, ein eher seltenes Schauspiel.
Die Koi kamen mit dem Kleinlastwagen am Koihaus an, 3 Wannen mit frischem Wasser standen bereit und nun wurde jeder einzelne der gut 500 Tosai genau untersucht und begutachtet. Hier wurde dann mit geübtem Auge die Qualität des jungen Koi bestimmt.
Achso, natürlich hatte ich gefragt, ob ich Fotos von der Selektion machen darf.
Nach der Selektion geht es dann ins Koihaus für Tosai ….
Dirk hatte noch einen 3-jährigen Kohaku gefunden und als echter „Koi-Messi“ musste er diesen natürlich kaufen.
Anschliessend ging es dann weiter.
In der Zwischenzeit war es Mittag geworden und da stand mal wieder ein kleiner Imbiss in einem der vielen Shops an.
Diese Läden gibt es in Japan viel, man bekommt hier die wichtigsten Dinge des Lebens und die angebotenen Speisen sind lecker und frisch.
Da wir den Tag nutzen wollen, ist dies eine gute Möglichkeit schnell eine Pause einzulegen und nicht lange beim Essen zu verweilen, dies machen wir dann lieber am Abend.
Nebenbei bot sich ein wunderschöner Ausblick auf die mittlerweile schneebedeckten Berge des Niigata-Gebirges.
Nach dem Mittags-Imbiss ging es dann weiter zum Züchter Takano.
Takano züchtet u.a. Koromo und Budo Koromo.
Leider war Herr Takano nicht da, so dass wir seine Koi nicht bewundern konnten. Lediglich ein Schild lud zu …… naja, wer weiß wozu ein 😉
Das Schild sorgte natürlich für allgemeines Gelächter, aber es galt keine Zeit zu verlieren, weiter ging es zu Maruju, einem Züchter, der sehr viele Tancho züchtet. Der Weg dorthin gesatltete sich zu einem echten Abenteuer, schmale Wege, steile Kurven, aber eine unvergessliche Landschaft bei herrlichem Wetter.
Bei Maruju sahen wir, wie schon vermutet, viele gute Tancho-Kohaku, Ginrin Tancho Kohaku und Tancho-Showa. Gerne hätte ich hier noch eine Box selektiert, Maruju rief jedoch Preise auf, die ausserhalb meines Budgets lagen. Vielleicht bekomme ich hier im nächsten Frühjahr bessere Preise.
Langsam wurde es dunkel und wir machten uns noch auf den Weg zu Yagenji.
Hier wollte Dirk nach einem schönen Kohaku Ausschau halten, dieser sollte über 80cm groß sein. Ein Kunde von Dirk suchte einen guten Kohaku in der Größe. Natürlich blieb es hier nicht bei dem Kohaku, Dirk und Betha fanden auch gleichen einen Shiro-Utsuri in der Größe und es passiert das was passieren musste, beide Koi wurden gekauft.
Nicht jeden Tag bekommt man sehr gute Koi oberhalb der 80 cm-Marke zu sehen, daher war diese Selektion schon ein interessantes Schauspiel.
An diesem Abend wollten wir dann noch ein bisschen in Nagaoka bummeln gehen, Toru hatte auf 21:00 Uhr einen Tisch in einem typisch japanischen Restaurant bestellt, so dass uns Zeit blieb, in die Stadt zu gehen und dort einmal in den japanischen Konsumrausch einzutauchen.
Ich wollte auch noch ein kleines Spielzeug für meinen 7- jährigen Sohn mitbringen, hier ergab sich sicherlich die Gelegenheit.
In den Kaufhäusern in Japan ist es allerdings immer sehr laut, man wird von Geräuschen erschlagen, die Spiele-Landschaften in den Shops sind imposant und lassen sicherlich nicht nur Kinderherzen höher schlagen.
Kurzer Blick, aber dann auch wieder raus, der Lärmpegel ist mir doch zu hoch.
Um 21:00 Uhr trafen wir uns dann pünktlich im Restaurant, das Essen selbst war wie immer sehr gut, allerdings muss man Shushi nicht unbedingt mögen 😉
Wieder war ein schöner Tag vorüber, am nächsten Tag wollten wir früh raus, schliesslich wollten wir weiter nach Nagoya und unser Zug ging schon um 8 Uhr in der Frühe.
Hier noch ein paar weitere Eindrücke: