Apr29
Vermehrung
Warum kommen wohl die meisten guten Koi immer noch aus Japan, wenn wir selbst in unseren Teichen schon Nachwuchs haben?
Leute die sich schon seit langem mit Koi beschäftigen kennen die Antwort
sicher. Dieser Artikel richtet sich vielmehr an die Leser die das Thema
Koi nur so am Rande kennen.
Zunächst gibt es einmal zwei wesentliche unterschiede wie man Koi züchten kann.
Variante eins, ich nehme zwei Tiere von denen ich weiß welche
Merkmale wie vererbt werden, d.h. Farbvariante; Körperform,
Hautbeschaffenheit etc. und das mache ich über viel Generationen. Das
nennt sich dann Linienzucht. Die Nachkommen werden dabei sortiert, d.h.
nur solche die die gewünschten Merkmale haben werden am leben belassen,
alle anderen werden aussortiert. Das Ergebnis, eine kleine Anzahl guter
bis sehr guter Koi bezogen auf die gewünschten Merkmale. Der Preis
entsprechend hoch, alleine wegen der vielen Arbeit und erforderlichen
Sorgfalt. Diese Art der Koi Zucht erfordert zudem viel Erfahrung, und
die haben halt in erster Linie die Japaner.
Variante zwei, ich nehme wahllos einige Koi und lasse sich
diese ungehindert vermehren. Das Ergebnis sind Unmengen von Koi die
meist bunt sind, aber in der Farbqualität und den bekannten Varietäten
nur selten gut werden. Dafür sind diese Koi sehr robust. Hier ist ein
Vergleich zu anderen Rassetierarten passend. Um so hochgezüchteter eine
Rasse ist, um so empfindlicher ist sie auch.
Neben diesem Unterschied, gibt es aber auch noch weitere die
die Qualität des Nachwuchses ausmachen. Eine zentrale Rolle kommt der
Menge Fisch pro Becken zu, ebenso der Wasserqualität und dem Futter.
Hier werden schon Dinge eingeleitet, die wir später, wenn der Koi bei
uns schwimmt nicht mehr rückgängig machen können. Gerade schlechte
Hälterungsbedingungen in der Jugend haben ein ganzes Leben lang Einfluß
auf einen Koi.
Nun zu unserer Anfangsfrage, warum kommen die meisten Koi
immer noch aus Japan. Eigentlich einfach, es besteht immer noch ein
großer Bedarf an guten Koi und die bekommt man in erster Linie in
Japan. Aber es drängen immer Wettbewerber in den Markt und das teils
mit großem Erfolg, siehe z.B. Israel.