häufig die Ursache für spätere Erkrankungen.
Fischkrankheiten
Krankheiten gehen oft auf schlechte Haltungsbedingungen zurück
In der Fachliteratur gibt es zahlreiche Beispiele, in denen über einen Zusammenhang
zwischen dem Ausbruch von Fischkrankheiten, v.a. Bakteriosen und suboptimalen
Milieubedingungen berichtet wird. Sehr häufig spielt dabei der wichtigste
Umweltfaktor Sauerstoff eine Rolle. In einem Laborversuch wurden Tilapien
(Oreochromis niloticus) 24 Stunden lang subletalen (^ l mg/1) und normalen
Sauerstoffkonzentrationen sowie einer definierten Konzentration (950 bzw. 7500
Kolonie-Einheiten-CFU/ml) des pathogenen Bakteriums Streptococcus agalactiae
ausgesetzt.
Sauerstoffmangel hatte unmittelbar einen starken Anstieg des Blutzuckergehaltes von 32 auf 149,6
mg/dl schon 4 Stunden nach dem Absinken des Sauerstoffgehaltes zur Folge.
Nachdem nach 24 Stunden die Sauerstoffkonzentration wieder auf 6 mg/1 erhöht
wurde, normalisierte sich der Blutzuckerspiegel schon nach 2 Stunden.
Fische, die nur Sauerstoffmangel ausgesetzt waren, hatten keine Verluste. Dagegen traten bei
bakterieller Belastung bei 950 CFU/ml innerhalb von 2 Wochen 27 % Verluste und
bei 7500 CFU/ml 80 % Verluste auf. Fische, die ständig bei 46 mg Sauerstoff/l
gehalten wurden, erwiesen sich als unempfindlich gegen die Bakterien (Verluste 0
%). Die Krankheit konnte sich eindeutig erst dann entwickeln, als die Fische
durch den Sauerstoffmangel unter Stress gerieten.
Aus Fischer und Teichwirt, Ausgabe 07/2004. EVANS, J.J. et al. (2003):
Effects of Sub lethal Dissolved Oxygen Stress on Blood Glucose and
Susceptibility to Streptococcus agalactiae in Nile Tilapia Oreochromis
niloticus. J. Aquatic Animal Health 15; 202 – 208.