Apr29
Stress praktisch
Dieser Beitrag ist absolut unwissenschaftlich, er beruht vielmehr auf
den in diesem Jahr gemachten Erfahrungen und Beobachtungen.
Die Fakten. Ich habe in diesem Jahr viele Fische gekauft (etwa 20 in
Größen zwischen 10 cm und 45 cm). Diese habe ich ausschließlich bei
zwei Händlern erworben. Beides sind japanische Koi, der unterschied
besteht lediglich darin, dass die Fische des einen Händlers bereits im
November 1998 importiert und bis April 1999 in Quarantäne gehalten
wurden. Die Fische des anderen Händlers kamen mehr oder weniger kurz
vor den Kaufdatum hier in Deutschland an (was uns aber bekannt war).
Was passierte nun in der Folgezeit. Ich habe keine
Quarantänemöglichkeit und setze die neuen deshalb direkt in meinen
Teich zu den anderen Fischen. D.h. ich habe im Prinzip drei
Fischgruppen.
- 1. den Altbestand
2. die Neuen mit Quarantäne
3. die Neuen ohne Quarantäne
Es ist nun sehr interessant zu sehen, wie sich die Fische entwickeln.
In der Gruppe 1 habe ich in diesem Jahr gar keine neuen Probleme
gehabt, lediglich drei Fische hatten aus dem Jahr 1998 eine
bakterielles Infektion mit ins neue Jahr geschleppt, welches dank
gezielter Behandlung kein Problem war.
In der Gruppe 2 habe ich bis zum heutigen Tag überhaupt keine
Probleme gehabt. Die Fische, der kleinste 10 cm und der größte 45 cm,
schwimmen nun seit einem halben Jahr im Teich und sind putzmunter.
In der Gruppe 3 wiederum gibt es einige Probleme, die ich wie
folgt analysieren würde. Die Fische haben einen enormen Stress hinter
sich, wurden importiert, mehrfach umgepackt, in unterschiedliche Wässer
gesetzt und sind so in ihrem Immunsystem geschwächt. Dies führt dazu,
das die Schleimhaut, die den Koi gegen äußere Einflüsse schützt, nicht
optimal gebildet ist. Dies ermöglicht den in jedem Teich befindlichen
Parasiten bis auf die Fischhaut durchzudringen und dem Fisch eine Wunde
zuzufügen. Über diese offene Wunde dringen dann pathogene
(krankheitserregende) Bakterien in den Fisch ein.
Nicht alle Fische der Gruppe 3 wurden krank, lediglich ca. 10%.
Hier zeigt sich, welchen Einfluss der Stress auf die Fische hat.
Es hat nach meinem dafürhalten nichts mit der Qualität der Fische zu
tun! Ich werde auch weiterhin bei den beiden Händlern kaufen, weiß aber
auch, dass das Risiko bei kurz zuvor importierten Fischen wesentlich
größer ist und beim mir als Kunde liegt.
Weitere wissenschaftliche Informationen über Stress finden Sie bei Frau Dr. Lechleiter