Unitech Beadfilter
Wer meine anderen Artikel über Filtersyteme verfolgt, der weiß, das ich die Beadfilter nicht für die allererste Wahl am Koiteich halte. Was mir an diesem System jedoch sehr gut gefällt, ist die komplexe Unterstützung, die der Hersteller den Kunden bei der Auswahl und Dimensionierung für diesen Filter gibt. So hat der Kunde die Sicherheit das der Handel sich seiner Verantwortung stellt.
Die nachfolgende technische Beschreibung ist aus dem Prospekt, die Bewertung von mir:
Der Unitech Beadfilter unterscheidet sich von herkömmlichen „Mehrkammer“-Filtern unter anderem dadurch, dass es sich hierbei um nur eine geschlossene Kammer (Druckfilter) handelt, die eine extrem hohe mechanische und biologische Filtration gewährleistet. Dieser Filter benötigt auch nur einen Bruchteil des benötigten Platzes eines Mehrkammerfilters (Abmaße Beadmaster siehe Tabelle). Weiterhin ist der Beadfilter ein extrem wartungsarmer Filter, und wenn er gereinigt werden muss, ist dies sehr einfach und innerhalb von wenigen Minuten erledigt.
Der Beadmaster ist mit Tausenden kleinen Kunststoffkügelchen, den sogenannten Beads gefüllt. Die Beads haben eine extrem hohe Oberfläche:
auf 1 m³ der Kunststoffkügelchen beträgt die Oberfläche 1500 m²! Im Vergleich hierzu: Eine ganze Japanmatte (200x100x3,5 cm) hat eine Oberfläche von 19m², umgerechnet hätte ein Kubikmeter Japanmatte eine Oberfläche von 275 m². Folglich ist ein Kubikmeter der Beads 5 mal (1 m³ = 1500m²) effektiver als die entsprechende Menge Japanmatte. Die Beadmaster Körnchen haben einen Durchmesser von ±3 mm und bestehen aus einem speziellen Kunststoff (sogenanntes Copolymer aus Polyethylen und Polypropylen). Auf den Beads entwickelt sich ein Biofilm, der die Filtration von sehr kleinen Schmutzteilchen unterstützt, da diese an dieser „klebrigen“ Schicht hängen bleiben.
Funktionsweise:
Eine Pumpe drückt das Wasser in den Beadfilter. Das verschmutzte Wasser wird über ein Einlaßgitter im unteren Bereich des Filters eingelassen. Das Teichwasser steigt nun, durch die Beads, nach oben. Die Schmutzstoffe (bis unter 20 Mikron) werden hier zurückgehalten, feinster Schmutz wird von den Bakterien im Biofilm abgebaut. Das gereinigte Wasser verläßt den Filter dann über ein Abflußgitter. Um das Ausspülen der Beadkügelchen zu verhindern, wurden spezielle Einlaß- bzw. Abflußgitter entwickelt.
Um zu verhindern, daß sich Fadenalgen in dem Gitter verfangen können und dieses somit verstopft, empfehlen wir den mechanischen Vorfilter Pond Sieve vor dem Beadmaster einzusetzen. Auch eine Demontage der Gitter ist möglich, jedoch sehr umständlich.
Der Pond Sieve wird an den Bodenablauf angeschlossen, eine Pumpe drückt dann das mechanisch vorgefilterte Wasser zum Beadmaster. Bei der Verwendung des Beadmasters in Quarantäne- oder Verkaufsbecken ist der Pond Sieve nicht immer notwendig, er ist jedoch aus zwei Gründen empfehlenswert:
Der Pond Sieve hat die äußerst positive Eigenschaft, das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff anzureichern, was bei einem biologisch gut funktionierenden Filter immer wichtig ist.
Zum anderen nimmt der Pond Sieve auch kleinste Verschmutzungen aus dem Wasser, somit wird der Beadmaster nicht unnötig belastet. Wir empfehlen, immer ein UV-Klärgerät dem Beadmaster nachzuschalten. Um Grünalgen zu eliminieren kann man, neben unseren empfohlenen UV-Geräten in der nebenstehenden Tabelle, auch folgende Faustregel wählen:
Bei UV-Geräten mit PL-Lampen, 1,5 Watt pro m³; bei Geräten mit TL-Lampen. 2 Watt pro m³.
Reinigung:
Das Reinigen des Unitech Beadfilters erfolgt über das Rückspülen des Filters. Dabei wird das Teichwasser in umgekehrter Richtung durch den Filter geleitet, wobei die gesammelten Schmutzteilchen gelöst werden, und über einen speziellen Spülausgang den Filter verlassen. Nach einigen Minuten (und geringem Wasserverbrauch) ist der Filter gereinigt und kann wieder in Betrieb genommen werden. Das Spülverfahren wird mit wenigen Handgriffen über ein manuell zu betreibendes Spülventil gehandhabt. Damit die Schmutzstoffe, die sich an den Beads befinden gelöst werden, müssen die Beads kräftig durchgeschüttelt werden. Dies wird von der mitgelieferten Luftpumpe (42.000 l/h) kurz vor dem Spülverfahren erledigt.
Wartung
Der Beadmaster muß regelmäßig gespült werden, damit der angesammelte Schmutz abgeführt werden kann. Im Sommer wird dies ca. ein- bis zweimal wöchentlich notwendig sein, außerhalb der Fütterungssaison nur noch einmal alle 1 bis 2 Wochen.
Häufiges Spülen schadet nicht, im Gegenteil, es werden mehr Schmutzteile in die Kanalisation abgeführt, und müssen nicht im Filter abgebaut werden. Dadurch sinkt der Sauerstoffverbrauch im Filter und es werden weniger Nitrate und Phosphate gebildet (weniger Fadenalgen). Mit einem Spülvorgang des Beadmasters werden mehr als 95% des gesammelten Schmutzes abgeführt, andere Beadfilter schaffen nur bis zu 35%!
Der Beadmaster ist mit einem transparenten Deckel ausgestattet, so kann der Filter- und Spülprozess jeder Zeit und einfach kontrolliert werden. Für den einfachen Anschluß des Beadmasters wird serienmäßig ein vollständiger Anschiußsatz, welcher auch ein Sichtglas, einen PVC-Kugelhahn, drei 3/3 Verschraubungen und ein Manometer (Druckmesser) enthält, mitgeliefert.
Vorteile des Beadmasters auf einen Blick:
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• Platzsparender Hauptfilter
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• Besonders schnelle und einfache Reinigung
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• Enorme Biokapazität (Oberfl. über 5 x höher als bei einer Jap. Matte)
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• Hochwertige mechanische Filtration (bis < 20 Mikron)
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• Senkt den Gehalt von Nitrat und Phosphat (weniger Fadenalgen)
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• Mehr als 95% des Schmutzes wird beim Spülvorgang abgeführt
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• Dauerhafte Konstruktion (2 Jahre Garantie; Filterbehälter 5 Jahre)
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• Dauerhaftes Filtermedium (10 Jahre Garantie)
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• Niedriger Spülwasserverbrauch
So sollte eine Auswahltabelle für Filtersysteme immer aussehen!
Bewertung:
Meiner Meinung nach sind Beadfilter auf Grund der stärkeren erforderlichen Pumpenleistung immer nur zweite Wahl. Wer aber wenig Platz hat und wer vor den Beadfilter ein Spaltsieb setzt, der hat durchaus ein leistungsfähiges Gesamtsystem. Der Beadfilter ist allerdings nach meinen Erfahrungen emfpindlich gegenüber Fadenalgen. Ich habe einmal einen nach einem Jahr Betrieb aufgemacht und fand ein großteil der Beads verklebt vor.