Als Planer stehe ich immer wieder vor der Frage, wie soll der Teich abgedichtet werden. Zur Auswahl stehen verschiedene Folien wie PVC, PP, HDPE und Kautschuk sowie die Abdichtung des Teiches mit GFK.
Welches material wähle ein beim Bau eines Koiteiches ?
Ich bin bei der Beantwortung dieser Frage immer hin und her gerissen. Die Folien bieten, wenn thermisch verschweißt eine hohe Haltbarkeit und sind im Vergleich kostengünstiger. Vor allem ist der Teich entweder direkt dicht oder eben undicht und muss nachgebessert werden.
GFK sieht immer besser aus, lässt jede nur gewünschte Form zu, ist aber in der Verarbeitung deutlich schwieriger, weil neben dem reinen Verarbeitungsprozess auch noch das Problem der Außenanwendung (Wetterabhängigkeit) hinzu kommt. Da GFK Feuchte- und Temperaturempfindlich ist, ist hier besondere Sorgfalt nötig. Auch ist GFK teurer als Folie.
Ein großer Nachteil von GFK Teichen liegt darin, dass sie in der Regel zunächst immer dicht sind, und schlechte Verarbeitung, falsches Material, falsche Verarbeitungstemperatur erst mit der Zeit, Fachleute sprechen von 5-7 Jahren, negativ auf die Haltbarkeit auswirken.
Da aber immer wieder der Wunsch nach GFK Teichen geäußert wird, möchte ich in diesem Artikel beschreiben, worauf es bei der Verarbeitung von GFK ankommt.
Doch zunächst die Begriffserklärung:
GFK bedeutet Glasfaser verstärkter Kunststoff. Dass heißt nichts anderes, als dass die Glasfaser in mehreren Schichten mit Harz getränkt wird.
Harze:
Ungesättigte Polyesterharze
(UP) Grundmerkmale der ungesättigten Polyesterharze ist der radikalische Härtungsmechanismus und die Tatsache, dass sie in einem Reaktivverdünner, zumeist Styrol gelöst sind, welcher in das dreidimensionale Netzwerk des Duroplasten mit eingebaut wird. Weiteres Merkmal ist der Volumenschrumpf von 6-8 % bei der Aushärtung, der aber durch geeignete Maßnahmen (siehe Füllstoffe) minimiert werden kann.
Herstellung
Die Herstellung der UP-Harze erfolgt über eine Polykondensation, bei der unter Abspaltung von Wasser, Diole und Dicarbonsäuren zu Polymerketten von beliebiger Länge verestert werden. Hierbei kann bereits auf unterschiedliche Rohstoffe zur Erzielung bestimmter Eigenschaften zurückgegriffen werden.
Wichtigste Dicarbonsäure ist hier die Maleinsäure, die hauptsächlich als Anhydrid (MSA) eingesetzt wird, sowie die Fumarsäure. Dies sind ungesättigte Säuren, die in der Polyesterkette die Reaktionspartner für das monomere Lösemittel darstellen.
Weitere wichtige Bestandteile sind:
Orthophtalsäure, die vorwiegend als Phthalsäureanhydrid (PSA) eingesetzt wird. Sie wird zur Herstellung der sogenannten Standardharze verwendet, ist aber auch in Spezialharzen, dann aber zusammen mit besonderen Glykolen, zu finden.
Tetrahydrophthalsäure
Auf dieser Basis werden schlagzähe Harze bei gleichzeitig guter Wärmeformbeständigkeit hergestellt. Ebenso findet dieser Rohstoff seinen Einsatz in Spachtelharzen.
Adipinsäure
Wird gern zur Elastifizierung von Harzen verwendet
Terephthalsäure
Geht in Harze mit hoher Wärmestandfestigkeit bei gleichzeitig guter Hydrolysestabilität.
Isophthalsäure
Liefert Harze mit sehr guter Wärmestandfestigkeit, guter Hydrolysestabilität und sehr guter Witterungsbeständigkeit
Weitere Eigenschaften lassen sich über die Diole (zweiwertige Alkohole) einstellen:
Ethylenglykol und Propylenglykol geben lichtbeständige Harze mit geringer Zähigkeit
Diethylenglykol und Dipropylenglykol verleihen einem Harze etwas zähere Eigenschaften,
vergilben aber eher
Neopentylglykol (NPG) verleiht Harzen eine extrem gute Hydrolysebeständigkeit.
Bisphenol A bzw. propoxyliertes Bisphenol A wird eingebaut, um chemikalienbeständige Harze mit hoher Wärmestandfestigkeit herzustellen.
Als weiterer Bestandteil der ungesättigten Polyesterharze hat sich in den letzten Jahren das Dicyclopentadien (DCPD) herauskristallisiert, welches über Vorreaktionen in die Polyesterkette eingebaut wird. Vorteile dieser DCPD-UP-Harze sind sehr gute Verarbeitungseigenschaften bei niedrigen Styrolgehalten. Nach Beendigung der Kondensation werden die Harze in einem ungesättigten Lösemittel gelöst. Neben Styrol sind hier noch Diallylphthalat, Vinyltoluol, Methylmethacrylat (MMA) und andere Acryl- oder Methacrylsäureester zu nennen.
Härtung der UP-Harze
Zur Aushärtung der UP-Harze sind Initiatoren notwendig, die die Copolymerisation von Polyester und Monomer starten.
Initiatoren sind Moleküle, die unter Einfluss von Licht (UV-Strahlung), Wärme oder einer chemischen Reaktion ein Radikal freisetzen. Dieses Radikal reagiert mit einer ungesättigten Stelle in der Polyesterkette oder Styrol und startet damit eine Kettenreaktion, die (theoretisch) erst dann endet, wenn keine Doppelbindungen mehr vorhanden sind. Bei dieser Kettenreaktion wird Wärme freigesetzt, sie ist exotherm.
Praktisch sind dieser Reaktion jedoch chemische und physikalische Grenzen gesetzt, was bedeutet, das z. B. kaltgehärtete Polyesterharze soweit und sobald wie möglich einem Nachhärteproprozess unterworfen werden sollten. Am gebräuchlichsten sind folgende Härtungsprozesse:
Kalthärtung, üblicherweise beim Teichbau verwendet
Zur Kalthärtung wird dem UP-Harz zunächst ein Beschleuniger zugesetzt, bevor ein Peroxid zugegeben wird. Das gebräuchlichste System ist die Härtung über Kobaltbeschleuniger und Ketonperoxide.
Zur Erzielung von unterschiedlichen Verarbeitungsparametern wie Gelierzeit, Härtezeit und Maximaltemperatur lässt sich dieses System einerseits über die verwendeten Konzentrationen steuern, andererseits aber auch über die beteiligten Ketonperoxide.
Beispiele sind:
Acetylacetonperoxid (AAP) – sehr schnelle Härtung
Methylethylketonperoxid (MEKP) – von der Gelierzeit her in mehreren Varianten erhältlich -etwas längere Härtezeit- dafür gute Durchhärtung
Cyclohexanonperoxid (CHP) – ruhige, graduelle Härtung mit ebenfalls recht guter Durchhärtung
Ebenfalls sehr verbreitet ist die Kombination von Benzoylperoxid und Aminbeschleuniger. Hier kann die Gelierzeit über die Auswahl des Aminbeschleunigers gesteuert werden:
Diethylanilin (DEA) lange Gelierzeiten
Dimethylanilin (DMA) kurze Gelierzeiten
Dimethylparatoluidin (DMP, DMPT) sehr kurze Gelierzeiten
Diese Kombination ist auch für Arbeiten in leicht feuchter oder etwas kälterer Umgebung geeignet, wo Kobaltsysteme aufgrund des inhibierenden Effektes von Wasser schnell versagen. Nachteil ist ein schnelles Vergilben der Bauteile, die hiermit hergestellt werden. Wenn diese Systeme nachgehärtet werden sollen, so muss dies innerhalb von 1-2 Tagen passieren, da sonst der Effekt beim Tempern immer geringer wird.
Unbedingt zu beachten sind bei kalthärtenden Systemen, dass Beschleuniger und Härter niemals miteinander in Kontakt kommen dürfen! Brände, Verpuffungen oder sogar explosionsartige Reaktionen können die Folge sein. Deshalb sollte immer zunächst der Beschleuniger sorgfältig mit dem Harz verrührt werden, bevor das Peroxid zugegeben werden darf.
Glasfasern
Die bei weitem wichtigste Faserverstärkung ist die Glasfaser, die in unterschiedlichen Zusammensetzungen erhältlich ist.
Hergestellt werden alle Glasfasern aus der Schmelze nach dem Düsenziehverfahren. Hierbei wird das geschmolzene Glas mit ca. 1400 °C durch eine Platin /Rhodium Düse mit bis zu 2500 Bohrungen gezogen, mit Schlichte besprüht und in kleineren Bündeln aufgewickelt.
Danach wird dieser Spinnfaden zu Rovings, Glasfasermatten, Vliesen und anderen Vorprodukten weiterverarbeitet.
In anschließenden Schritten können aus Rovings z. B. Gelege oder Gewebe hergestellt werden.
Die Zusammensetzung der Glasfasern richtet sich nach der Aufgabe. Für gebräuchliche Anwendungen wird das E-Glas verwendet, für chemikalienbelastete sind höherbeständige Glassorten (C-Glas, ECR-Glas, ADVANTEX) erhältlich. Für mechanisch hochbelastete Teile existieren Glasfasern mit höheren Zugfestigkeiten, (R-, S-Glas) für den Leichtbau sogar hohle Fasern.
Über die Anbindung zur Harzmatrix und die Verarbeitbarkeit in maschinellen Verfahren entscheidet die Schlichte, die immer das bestgehütete Geheimnis aller Glashersteller ist. Hier lassen sich noch einige Parameter wie Tränkbarkeit und schneidbarkeit der Glasfaser sowie Transparenz und mechanische Werte des Verbundwerkstoffes beeinflussen.
Auswahl der Verstärkungsfaser:
Im Grunde gibt es mehrere Möglichkeiten einen Teich aus GfK herzustellen. Im Folgenden werden zwei Alternativen gezeigt. Zum einen das herkömmliche Verfahren mit Glasfasermatten und zum anderen die neue und kostengünstigere Methode mit Glasfasergelegen.
Herstellung mit Glasfasermatte:
Die Matte besteht aus geschnittenen und nicht orientierten E-Glasspinnfäden, die mit einer Silanschlichte versehen sind. Die Bindung der Spinnfäden untereinander erfolgt durch einen pulverförmigen, in Styrol leicht löslichen Mattenbinder auf Polyesterbasis. Die Verarbeitung erfolgt in den bekannten Kontakt- oder kontinuierlichen Verfahren.
Herstellung mit Glasfasergelege:
Multiaxiale Gelege sind nichtgewebte textile Flächengebilde, deren Fasern endlos und parallel nebeneinander abgelegt sind und durch einen Nähfaden zusammengehalten werden. Der Faservolumenanteil bei einem Verbund mit einem Gelege ist wesentlich höher als mit einer Matte.
Vorteile:
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– Bei gleicher Wandstärke des Laminats werden höhere mechanische Festigkeiten als mit Glasmatten erzielt.
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– Weniger Schleifarbeiten da kaum Filamente abstehen.
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– Das Glasfasergelege ist im Gegensatz zur Matte sehr geschmeidig und drapierfähig. Es lässt sich gut um Rundungen und Ecken legen ohne zu zerreißen.
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– Der Harzanteil kann auf Grund des höheren Faservolumenanteils stark reduziert werden. Somit lassen sich auch die Kosten senken!
Untergrund und Beschichtungsaufbau
Die Beschichtung kann durchgeführt werden auf Beton, Zementputz, Spanplatten oder ähnlichen Werkstoffen. Beton, Zementputz und Mauerwerk müssen vor der Beschichtung mind. 28 Tage lang abgebunden haben und absolut trocken sein. Holzwerkstoffe sollten im Lieferzustand offenporig sein oder grob angeschliffen werden (40er Körnung). Der Untergrund muss sauber, trocken, Staub- und Fettfrei sein.
Die Zahl der Glaslagen richtet sich nach der Art des Unterbaus und der Größe des Beckens. Bei kleineren Zierteichen oder Schwimmbecken mit ausreichender Festigkeit (Betonsohle und gemauerte Seitenwände) kann die empfohlene Lagenanzahl auch reduziert werden. Wichtig ist, eine Überlappung zwischen den einzelnen Lagen und Wänden und Boden sicherzustellen. Bei Teichen die ohne Bodenplatte und gemauerte Wände laminiert werden sollen, sind deutlich höhere Ansprüche an die Anzahl der Lagen und die Festigkeit zu stellen. Zum einen können sonst Setzrisse entstehen, aber auch die von hinten drückende Feuchtigkeit bedeutet einen größeren Aufwand bezüglich der Wassersperre.
Ideal ist die Beschichtung auf Bitumenpapierauskleidung, auf Gips-Jute- oder Spanplatten-Unterbau. Besser ist es immer Wände und Boden vorher zu betonieren weil dann die mechanische Belastung des GFK geringer ist.
Wichtig ist, die Außentemperatur sollte über 16°C sein, da sonst die Aushärtung Probleme bereiten kann, auch sollte die Luftfeuchte nicht zu hoch sein. Fachleute empfehlen nur in der Zeit von Ende Mai bis Ende September im Außenbereich zu laminieren. Achtung, auch die Temperatur des Untergrundes ist für die fachgerechte Arbeit von Laminat von hoher Bedeutung und sollte 16°C nicht unterschreiten.
Die Zahl der Glaslagen richtet sich nach der Art des Unterbaus, der Größe des Beckens, der Bodenbeschaffenheit und ob auf angeschüttetem oder auf gewachsenem Boden laminiert wird.
Weiterhin ist die Qualität des Unterbaus bzw. der Sperrschicht maßgeblich für den Materialbedarf. Teiche mit glatter und sauber ausgeführter Sperrschicht sowie gemauerte Teiche, lassen annähernd Verbrauchsmengen in den angegebenen Größenordnungen zu. Sind im Teich viele Pflanz- uns Steintaschen, steigt der Materialbedarf ebenfalls. Die Verstärkung der Auflageflächen für Findlinge sowie Rohranschlüsse und Kantenverstärkungen erhöhen den Materialbedarf ebenfalls.
Für Teiche bis zu 20 m² zu beschichtende Oberfläche werden 2 Glaslagen verwendet:
Eine Lage 450 g/m² Matte und eine Lage 300 g/m². Dies ergibt eine ca. 2,5 mm dicke Beschichtung. Diese ist auch für größere Becken geeignet, wenn keine zusätzliche Festigkeit gefordert ist, d.h. wenn z.B. auf einen gemauerten Teich laminiert werden soll.
Wird auf den Boden laminiert oder sind aus o.g. Gründen höhere Festigkeiten erforderlich, so wird mindestens mit drei Lagen 450 g/m² Matte und einer Lage 300 g/m² Matte gearbeitet.
Zum Aufbau der Laminate empfiehlt sich wie auch im Auszug aus dem Katalog der Voss Chemie beschrieben, unbedingt das Einbringen von Roving- oder Multiaxialgelegen als Verstärkungslagen. Der ausschließliche Einbau von Matten, sollte durch das geringe Faservolumen nur bedingt Anwendung finden. Auf Grund der hohen Matrix und der daraus resultierenden Schrumpfung während des Aushärtungsprozesses können Spannungen im Material entstehen, was sich auf langfristig gesehen als problematisch erweisen könnte. Im Sinne einer sehr langen Haltbarkeit, sollten die Zug- und Druckbelastungen im Teich nicht unterschätzt werden. Die eigentlichen mechanischen Eigenschaften eines Verbundwerkstoffs entstehen erst durch den richtigen Laminataufbau, daher ist das überlappen der einzelnen Bahnen einer der wichtigsten Aspekte der Verlegung. Die Problematik mit gerissenen GFK-Beschichtungen rührt meist daher, dass die Bahnen auf Stoss gelegt wurden und das zwischen Wand und Boden keine Überlappung stattgefunden hat.Grundlegend ist die spezifische Dehnung und somit die wirkenden Zug- und Druckbelastungen zwischen den aufeinander treffenden Materialien (Beton, GFK) unter thermischen Belastungen sehr unterschiedlich. Im Erdreich, wo Erde, Mauerwerk und GFK aufeinander treffen, ist diesem Faktor noch mehr Bedeutung zu zumessen. Hinzu kommt der Belastung des Wassers.
Der Einsatz von Armierungslagen (Roving, Köper, Multiaxialgelege) deren Glasanteil weitaus höher als der von Matten ist, verbessert die mechanischen Eigenschaften des Faserverbundes erheblich. Dieser sollte aus Gründen der Haltbarkeit auch bei gemauerten Becken anwendung finden.
Die Herstellung eines geeigneten Faserverbunds, der den aufkommenden Zug- und Druckbelastungen Stand hält, ist nach unserem derzeitigen Stand des Wissens möglich. Also, warum Kompromisse auf Kosten der Qualität und Haltbarkeit eingehen?Die Problematik von gerissenen oder gebrochenen GFK-Teichen sowie Undichtigkeiten durch Haarrisse aus der Vergangenheit, resultieren einzig und allein aus dem falschen Laminataufbau und somit aus der Nichtbeachtung der aufkommenden Belastungen.
Bedenken sie der Teich soll mindestens 20 Jahre halten, da sind die Kosten für eine weitere Lage das weit aus geringere Übel.
Die Auswahl des Harzsystems richtet sich sowohl nach der Teichgröße, aber auch nach der Wassertemperatur die im Teich angestrebt wird. Sonnige Teiche können problemlos bis zu 26°C warm werden, weshalb ganz billige Harze von vorne herein wegfallen.
Achtung: Wir geben nachfolgend auch die ungefähren Mengen an, die pro Arbeitsgang verwendet werden sollten. Diese Angaben sind von der Firma Vosschemie. Mit diesen Mengen und bei fachgerechter Verarbeitung ist eine zuverlässige Abdichtung des Teiches sichergestellt. Brauchen Sie deutlich weniger Material, so können sie sicher sein, dass sie etwas verkehrt gemacht haben. Beauftragen sie eine Fachfirma mit diesen Arbeiten, so bietet die Kontrolle der verarbeiteten Mengen ein gutes Hilfsmittel, die Arbeit dieser Firma zu beurteilen. Auch die Zeiten die zwischen den einzelnen Arbeitsgängen mindestens oder maximal liegen dürfen, sind für das spätere Fachgerechte Ergebnis von großer Relevanz.
Wichtig, alle Komponenten einer Teichabdichtung aus GFK sollten von einem Hersteller kommen und von diesem für die Anwendung und aufeinander abgestimmt sein!
Zunächst sollte ein Haftvermittler z.B. G4 mit Pinsel oder Rolle aufgetragen werden. Verbrauch: ca. 0,375 kg/m²
Trockenzeit: je nach Temperatur- und Luftfeuchtigkeit minimal 0,5 h und maximal 4 h.
Nach dem Haftvermittler sollte eine Sperrgrundierung mit einem Polyesterharz erfolgen. Verbrauch etwa 0,3 kg/m².
Trockenzeit minimal 2 h und maximal 8 h.
Nun folgen die ersten Laminatschichten.
Hierbei ist eine Lage Glasmatte 450 g/m² Matte mindestens bei statisch nachgewiesenen Becken (gemauerte Betonbecken), zwei Lagen Glasmatte 450 g/m² bei anderen Becken (auf Boden laminiert z.B.). Besser sind wie oben genannt die Verwendung von zusätlichen Roving und oder Multiaxialgelegen.
Verbrauch: ca. 3 kg/m².
Trockenzeit: minimal 4 h maximal 24 h.
Jetzt kommt die letzte Laminatschicht.
Vosschemie empfiehlt eine spinngeteilte Glasmatte mit 300 g/m². Diese Matte ist feiner und führt zu einer glatteren Oberfläche.
Verbrauch: ca. 1,05 kg/m².
Trockenzeit: minimal 3 h maximal 24 h.
Schlussanstrich (Topcoat)
Der Topcoat ist die eigentliche Abdichtung des Teiches, weshalb hier noch einmal besondere Sorgfalt auf die Umgebungsbedingungen gelegt werden muss, dies trifft im Besonderen auf die Umgebungstemperatur zu. Bevor der Topcoat aufgetragen werden kann ist es wichtig, das Laminat abzuschleifen. Nach dem Laminieren gibt es immer noch Glasfasern die zum Teich hin offen sind, diese würde auch der Schlussanstrich nicht abdichten. Da die Glasfasern innen hohl sind, würden sie sofort Wasser ziehen und das Laminat mit der Zeit faulen.
Verbrauch: ca. 0,3 kg/m²
Trockenzeit: 8-10 Tage bei +20°C.
Die Osmoseanfälligkeit ist der nächste Punkt. Im Hinblick auf die Kosten, findet im Teichbau fast Ausschließlich UP-Harz auf Ortophthalsäurebasis Anwendung. Die mangelnde Hydrolysebeständigkeit dieser Harze ist nicht von der Hand zu weisen. Daher ist die Oberflächenbehandlung sprich Versiegelung dieses Materials einen weiteren essenziellen Bestandteil einer dauerhaft haltbaren Beschichtung.Auf Grund der mangelnden Eignung dieser Harze für wasserbelastete Bauteile, ist eine Vorversiegelung zur Vergrößerung der Schichtdicke der Deckschicht unumgänglich. Mit einem einfachen Topcoatanstrich, lässt sich in der Praxis Insbesondere bei steilen Wänden die erforderliche Mindeststärke der Deckschicht von 0,5mm kaum erreichen. Um das Risiko der Osmose noch mehr zu minimieren, gehört das Einarbeiten von einem C-Glasvlies bei uns mittlerweile Standard. Dies erhöht die Chemikalienbeständigkeit und verbessert die Oberfläche des Laminats erheblich.
Nachtempern
Um die volle Aushärtung des jeweiligen Harzsystems sicherzustellen, sollte mittels einer Beheizung bei ca. 30°C 7 Tage nachhärten.
Diese Anleitung ist im Wesentlichen von der Firma Vosschemie übernommen, weitere Informationen können sie auch deren Internetseite entnehmen.
Sollten sie diese Arbeiten von einer Teichbaufirma ausführen lassen, so kann es auch hilfreich sein, diese nach ihrem Lieferanten für das GFK Material zu fragen. Bei diesem Lieferanten können sie sich dann erkundigen, welche Verarbeitungsempfehlungen dort gegeben werden. Stimmen diese in Art und Weise mit der Verarbeitung ihres Teichbauers überein, so haben sie eine recht große Sicherheit, eine vernünftige Arbeit zu bekommen.
Es gibt leider keine Norm, nach der die Verarbeitung von GFK für den Teichbau geregelt wäre, das macht es so schwierig gute von schlechten Teichbauern zu unterscheiden. Im Zweifel den Rohstofflieferanten befragen, der verfügt in der Regel auch über Erfahrungen aus der Industrie (dort kann sich niemand leisten schlampige Arbeit abzuliefern).
Nachfolgend die Tabelle aus dem GFK Katalog von Vosschemie, in der letzen Spalte sehen sie die Anzahl der Lagen und die Mengen die für eine fachmännische Laminierung eines Gartenteiches in jedem Fall zuverlässig halten.
Abschließend noch einige wichtige Hinweise:
Glasmatten mindestens 24 h vor Beschichtungsbeginn im Verarbeitungsraum lagern, um Feuchtigkeitsniederschlag auf dem Glas durch Temperaturunterschiede zu vermeiden.
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Behälterinhalt vor jeder Materialentnahme aufrühren.
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Mischungsverhältnisse, Materialqualität und Verarbeitungshinweise genauestens beachten!
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Harz-Härter, Harz-Farbpaste-Härter usw. genau abwiegen bzw. abmessen und sorgfältig vor der Verarbeitung vermischen! Harz-Farbpasten-Mischungen möglichst in einem Ansatz herstellen, dann portionsweise entnehmen und mit dem Härter verarbeiten um Farbunterschiede zu vermeiden.
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Nur saubere und trockene Lammfellrollen, Scheibenrollen und Pinsel verwenden. Rollen müssen nach dem Auswaschen mit Reinigungsmittel gründlich abgelüftet sein, bevor sie wieder verwendet werden.
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Wichtig ist die Einhaltung der Schichtstärke bei den Schnellversiegelungen und dem Schlussanstrich. Es muss zusammen eine Schicht von mindestens 0,5 mm erreicht werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer Unterhärtung und eines nicht ausreichenden Schutzes des Laminats vor Feuchtigkeit.
Wie sie in diesem Bericht lesen können, ist es ganz schön aufwendig Teiche im Außenbereich zu laminieren. Zwar kann bei fachgerechter Arbeit ein gutes Ergebnis erzielt werden, leider aber sind auch viel Möglichkeiten Dinge verkehrt zu machen, vom passenden Wetter einmal ganz zu schweigen. Interessant ist es die Angebote verschiedener GFK-Teichbauer miteinander zu vergleichen, hier sind Preisunterschiede von bis zu 100% zu finden.
Ich kann nur den Rat geben, wenn sie einen Teich laminieren lassen, stellen sie sich daneben und schreiben sie sich die Mengen auf, die der Teichbauer verwendet, rechnen sie den Quadratmeterverbrauch nach und wenn die Mengen deutlich von den hier beschriebenen abweichen dann kann etwas nicht stimmen. Die Mengenangaben in diesem Bericht stammen von Fachleuten die viele Jahre Erfahrung in der Verarbeitung von GFK haben.
Aus diesem Grund fällt es mir immer schwer, den Teichbau mittels GFK zu empfehlen, Folie ist deutlich einfacher und weniger sensibel in der Verarbeitung. Auch lassen sich Fehler dort einfacher und mit deutlich weniger Aufwand korrigieren, als dies bei Laminierfehlern möglich ist.
Fazit: Mir ist nur eine Firma bekannt, die ich guten Gewissens mit einer solchen Arbeit betrauen würde und das ist diese, die mir auch bei der Erstellung dieses Artikels hilfreich zur Seite gestanden ist und mir viele Hinweise zur richtigen Verarbeitung von GFK gegeben hat, danke von dieser Stelle.