Jan.23
Pumpenkennlinie
Was ist eine Pumpenkennlinie und wie kann man sie nutzen.
Eines vorne weg, die gesamte Pumpentechnik ist pure Physik. Das heißt nichts anderes, als dass hier immer die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten. Wenn ich z.B. 1000 Liter Wasser mit einem Druck von einem bar durch eine 50 er Rohrleitung pro Stunde fördern möchte, so benötige ich dafür immer die gleiche elektrische Leistung!
Dies ist nur dadurch gerinfügig unterschiedlich, da es Pumpen mit einem besseren oder schlechteren Wirkungsgrad gibt.
Dabei ergibt sich die Leistung, die benötigt wird aus folgenden Parametern:
- Volumenstrom = Umwälzrate
- zu überwindende Höhe
- Rohrdurchmesser
- Rohrlänge
Die mögliche Leistung einer Pumpe teilt sich immer auf, entweder mehr in Richtung Volumenstrom oder mehr in Richtung Förderhöhe. Um so größer meine Anforderungen in beide Richtungen sind, um so größer wird die Pumpe, die ich brauche.

Wie man sieht, wird auf der vertikalen Achse die Förderhöhe angezeigt und auf der horizontalen Achse die Fördermenge. Leider hat es sich im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert, die Pumpen mit ihrem maximalen Förderstrom zu bezeichnen. Z.B. Aquamax 10.000, Sequenze 15000 etc..
Dies ist, schaut man sich das Diagramm an, für die Praxis irreführend. Denn diesen maximalen Förderstrom wird die Pumpe in einer Teichanlage nie erreichen, denn dadurch das sie in eine Rohrleitung eingebaut ist, fördert sie gegen einen Widerstand, der wiederum die Leistung reduziert. Ebenso verhällt es sich mit der Förderhöhe. Die maximale Höhe wäre theoretisch bei der Sequenze 11300 2,5 m. Schaut man in das Diagramm, dann steht aber zu dieser Höhe ein Förderstrom von 0. Wir brauchen aber sicher mehr als 0 l/h.. Umwälzrate.
Wie nun wählt man die richtige Pumpe aus? Zunächst muß man dazu überlegen, was die Pumpe fördern soll, sauberes Wasser oder schmutziges Wasser? Danach wählt man die Pumpenart aus. Bei schmutzigem Wasser benötigt man eine Pumpe mit einem offenen Laufrad, wie es z.B. die Aquamax Pumpenserie aufweißt, bei sauberem Wasser nimmt man eine Pumpe mit einem geschlossenen Laufrad, z.B. eine Magnetkreiselpumpe.
Das zweite Auswahlkriterium ist die Anlagenkennlinie. Dahinter verbirgt sich Volumenstrom, Rohrquerschnitt, Rohrlänge und tatsächlich zu überwindende Höhe. Mit diesen Parametern kann man dann die sog. Verlusthöhe berechnen, das heißt, die Höhe die ich dann in die Pumpenkennlinie übertragen muß um dann auf der horizontalen Linie des Pumpenkennliniendiagrammes die tatsächliche Förderleistung ablesen zu können.
Dazu eine Beispielrechnung:
Volumenstrom = 10 m³/h
Rohrquerschnitt = 50 mm
Rohrlänge = 10 m
Winkel 90° = 10 Stück
Daraus resultiert eine Verlusthöhe von 0,66m. Schaue ich nun in der Pumpenkennlinie nach, kann ich ermitteln wieviel Wasser die Sequenz 11300 bei dieser Höhe tatsächlich fördert: Es sind noch knappe 10.000 l.
Hat man nun im Diagramm geschaut, muß man entscheiden ob dieser Volumenstrom für die eigenen Zwecke ausreichend ist, andernfalls ist eine andere Pumpe auszuwählen.
Idealer weise legt man die Pumpe genauf für die Anlagenkennlinie aus, dann ist sie am wirtschaftlichsten zu betreiben.
Augenmerk sollte immer auf die Herstellerangaben bezüglich des Stromverbrauches gelegt werden. Wie schon gesagt, Wunderpumpen gibt es nicht, so nutzt mir eine Angabe über die aufgenommene Leistung bei max. Förderhöhe (d.h. 0 Fördervolumen) nicht wirklich etwas. Fördert die Pumpe aber, so geht auch die Leistungsaufnahme nach oben.
Im Industriepumpenbau wird mit diesem Thema anders umgegangen, dort wird der tatsächliche Betriebspunkt der Pumpe angegeben z.B. bei 5m Förderhöhe werden 25m³ gefördert und es wird die Leistungsaufnahme in diesem Betriebspunkt genannt, z.B. 300 Watt.
Autor: , Januar 2005