Welse, die etwas andere Art der Algenbekämpfung
Schilderwelse als Fadenalgen Vernichter
Nach
vielen Anfragen zu den Welsen die ich durch den Artikel, Koihaltung
2002 bekommen habe, möchte ich hier einmal ausführlicher auf die Welse
der Gattung "Glyptoperichtys gibbiceps" eingehen.
Herkunft
Die
meisten Aquarianer dürften den wohl bekanntesten Segel Schilderwels
noch unter seinem gut eingeführten früheren Gattungsnamen
Pterygoplichthys kennen. Die neue Gattung Glyptopterichthys wurde mit
der Revision durch Weber im Jahre 1991 eingeführt, der die bis dahin zu
Pterygoplichthys Gill, 1858 gestellten Arten neu gliederte und durch
Neubeschreibungen ergänzte. So wurden neben drei (namentlich)
altbekannten Arten auch drei neubeschriebene zur Gattung
Glyptopterichthys gestellt, so daß sie bis heute sechs Arten umfaßt.
Neben dem Gattungstyp Glyptopterichthys lituratus (Kner, 1854) sind das
G.gibbiceps (Kner, 1854) G.joselimaianus Weber, 1991, G. parnaibae
Weber 1991, G. punctatus (Kner 1854) und G. xinguensis Weber 1951.
Seinen
Bekanntheitsgrad verdankt Glyptopterichthys gibbiceps nicht alleine
seiner schönen Färbung und Musterung sondern vielmehr auch der
Tatsache, daß er auch eine relativ weite Verbreitung hat. Er kommt in
den Systemen von Amazonas und Orinoko vor und dabei nicht nur in häufig
befischten Gebieten, wie denen des gesamtem Rio Negro, sondern wird
auch beispielsweise im System des Rio Mararñon, des Rio Branco und des
Rio Tapoajõs angetroffen. Die Verbreitung der übrigen Arten ist dagegen
enger begrenzt. G.lituratus lebt im Becken des oberen Rio Madeira,
G.joselimaianus in den Becken von Rio Araguaia und Rio Tocantins,
G.xinguensis im Sytem des Rio Xingu, G.parnaibae im System des Rio
Parnaibu und G. punctatus (nicht zu verwechseln mit Hypostomus
punctatus) in den Systemen des oberen Amazonas sowie dem Oberlauf des
Rio Madeira.
Was mit dem Namen ,,Segelschilderwels ausgesagt werden soll ist noch relativ leicht zu verstehen aber Glyptoperichthys gibbiceps?
Nun gibbiceps bedeutet soviel wie „Beulenkopf", womit auf eine
arttypische Erhöhung der Schädelplatte angespielt wird. Der griechische
Gattungsname war lange Zeit Pterygoplichthys, ein Wort, das sich aus
pteron (Flosse), hoplisis (Rüstung) und ichthys (Fisch) zusammensetzt.
Diese Gattung besteht heute noch, doch wurde der
Waben-Segelschilderwels inzwischen in die Gattung Glyptoperichthys
gestellt. Dieser Name ist eine Wortspielerei des alten Gattungsnamens
Pterygoplichthys: Der Beschreiber verwendete die Buchstaben des alten
Namens und spielte mit glypton (,,gezähnelt") auf das Aussehen der
Schuppen an.
Das
Verhalten der genannten Welse in geräumigen Aquarien und mit der Größe
der Tiere angepaßten Wurzelholz Unterständen kann man als friedlich
bezeichnen. Allerdings kann (nicht muß !) es dann zu
Auseinandersetzungen kommen, wenn gleichgeschlechtliche Exemplare
derselben Art zusammen gepflegt werden. In ihren natürlichen
Lebensräumen von meist recht unterschiedlicher Gliederung und
Beschaffenheit scheinen die Welse recht anpassungsfähig zu sein, was
sich für ein Leben im Aquarium als nützlich erweist.
Zur
Fortpflanzung erweitern sie hä:ufig von Krebsen angelegte Röhren in
steilen Uferwänden. Da die Tiere außerhalb der Fortpflanzungszeit meist
allein leben, kann man sie gelegentlich auf der Unterseite von
Treibholz entdecken, mit dem sie flußabwärts driften und so weite
Strecken überbrücken. Man soll bei ihrer Ernährung im Aquarium
berücksichtigen, daß es sich bei ihnen überwiegend um Vegetarier
handelt, auch wenn sie sich gelegentlich von anderen gereichten
Futterarten (Mückenlarven, Fischfleischbröckchen usw.) bedienen.
Bekannterweise empfiehlt es sich nicht, Welse wie diese in einem
Aquarium zu belassen, in dem andere Mitbewohner sich um Fortpflanzung
bemühen. Gegen das Abraspeln ihres Geleges durch die gepanzerten Welse
haben auch Vertreter brutpflegender Fischarten keine besonders große
Chance !
Neben den bereits genannten Wurzelholzeintrag empfiehlt
sich eine besondere Welsfütterung, beispielsweise mir dem Stück einer
aufgeschnittenen Salatgurke, das beschwert und auf den Beckenboden
abgesenkt wird. Meist läßt sich der Erfolg einer solchen Massnahme
bereits am nächsten Morgen erkennen.
Der natürliche Lebensraum
Die
Art lebt nicht nur in klarem und fließendem Wasser über sandigem,
steinigem oder felsigem Grund, sondern auch in nahezu stehendem und
trübem Wasser, das voller Holz liegt. Der Wasserchemismus kann recht
unterschiedlich sein: Der Segelschilderwels gedeiht gut bei einem
pH-Wert von 6,0 bis 7,8. Die Gesamthärte sollte kleiner als 10 0dGH
sein, während die Karbonathärte bis 40KH betragen kann. Die
Temperaturen können zwischen 25 und 300C schwanken. Im Aquarium fühlen
sich die Fische sogar in noch härterem Wasser wohl.
Ein spezialisierter Fisch
Segelschilderwelse
leben substratgebunden, das heißt, sie suchen immer die Nähe zu
Gegenständen: Wegen ihres abgeflachten Körpers und der riesigen Bauch-
und Brustflossen drückt sie die geringste Strömung gegen die Unterlage,
während sie sich mit den dornigen Flossen festkeilen. Mit ihrem
Saugmaul können sie sich an glatten Flächen regelrecht festheften.
Färbung bei Jungtieren…
Obwohl
verschiedene Exemplare unterschiedlich aussehen, gibt es keine
unterschiedlichen Farbformen (Lokalformen) dieser Art. Wenn G.
gibbiceps auf Bildern immer wieder anders aussieht, dann deshalb sein,
weil sich die Tiere je nach Alter unterscheiden und weil sie ihre
Färbung je nach Stimmung und Umgebung verändern. Junge Tiere sind
hellbraun bis ockerfarben, mit großen und runden, dunkelbraunen Flecken
auf dem Körper und in den Flossen, von denen die Rückenflosse und die
Schwanzflosse weiß gesäumt sind.
…und bei ausgewachsenen Exemplaren
Bei
einer Größe von 25 bis 30 cm, wenn die Tiere geschlechtsreif sind,
haben sich Größe und Form der Flecken verändert: In Relation zur Größe
des Fisches sind sie klein und unregelmäßig geformt, so daß sie ein
feines, fast schwarzes Netzmuster bilden. Ängstliche Tiere werden
dunkel, kranke blaß und hell.
Das Saugmaul
Das
Maul ist von vergrößerten, an der Unterseite abgeflachten Lippen
umgeben, die eine Saugscheibe bilden. Aus den mit kräftigen Muskeln
versehenen Kiefern schauen feine Raspelzähne hervor Dabei ist jeder
Kiefer geteilt und unabhängig voneinander, ja sogar in unterschiedliche
Richtungen beweglich. So sind sie in der Lage, angeheftet in der
Strömung, Algen von glatten Flächen zu schaben.
Die natürliche Nahrung
Ihre
natürliche Nahrung scheint aus Algen und Aufwuchs zu bestehen, doch
fressen sie wohl auch Insektenlarven und anderes Wassergetier, vor
allem aber Aas. Im Aquarium sollte man ihnen sowohl pflanzliches Futter
bieten (Salat, Spinat, Gurkenscheiben, Rosenkohl – roh, gefrostet oder
überbrüht) als auch tierische Kost (Fischfleisch, Muscheln, Garnelen,
Mysis, Krill, Mückenlarven u.a.). Gern fressen sie auch Sticks, die sie
notfalls von der Wasseroberfläche ,,lutschen".
Stoffwechsel der Holzfresser
Glyptoperichthys
sind gierige Fresser, deren Stoffwechselprodukte nicht zu übersehen
sind. An ihren bevorzugten Aufenthaltsorten findet man immer wieder
lange, gerollte Fäden ihrer Exkremente, die man regelmäßig entfernen
sollte, um der Filterung nicht zuviel abzuverlangen. Der Kot enthält
übrigens viel aufgeraspeltes Holz – Holz sollte also im Aquarium auf
keinen Fall fehlen, da es offensichtlich ihre Verdauung fördert.
Haltung im Koiteich
Wie sie am nachfolgenden Artikel von Doc Johnson lesen können ist der Gedanke schon recht alt:
"Plecostomus for algae control- by E L Johnson DVM
String Algae
Plecostomus is curative for string algae. The plecostomus is a south
american catfish which is ugly as sin but very hardy. You should only
need one fish in one thousand gallons and it will eat all the string
algae, that's its favorite food. When you go to the pet shop, you need
the largest Plecostomus they have. These should be pretty cheap. Here's
why: When the averaqge tank hobbyist buys a "Pleco" it's five inches
long or less. Within the year, it's pushing ten inches. So they trade
it back to the pet shop for "next to nothing" – then the pet shop has
to 'unload them' if possible. When you come in asking for a large
Plecostomus, you get hooked because they will raise the price sensing
that you need such a thing, which to anyone else would be an oversized
nuisance.
So, ask for a large, 'trade in' Plecostomus.
Two notes of caution: At night, in very small ponds, Plecostomus will
rasp on (suck on) the flanks of slow moving fish. If the pond is REALLY
small and the algae is all gone, they'll suck on anything they can
find, and damage some fish. I would not deploy a Plecostomus in a
smaller pond (under 800 gallons). If I did, you should know that the
larger Plecostomuses are less likely to rasp on other fish than the
smaller more agile Plecostomi. If you have a Goldfish, which by some
internal pathology is forced to live on the bottom, it will be eaten by
the Plecostomus because it cannot get away. Koi never have this problem
where the pond is of any size.
fifty five DF. Not 56 DF. Like a light switch, in the Fall of each
year, they all die when the water reaches down to fifty five. So you
should anticipate this and pull the Plecostomus out and put him in a
plastic garbage pail with a little sponge filter for the winter. Feed
him a disc of Zucchini every couple days and he'll "hang in" 'til
Spring for re-deployment in the pond. "
Meine Erfahrung mit den Welsen sind
seit September 2002 durchaus positiv, Der Teich war fadenalgenfrei und
der Boden blitz blank. Einschränkend möchte ich jedoch auf den
schlechten Sommer und damit verbunden weniger Fadenalgen hinweisen, wie
sich die Pleco´s bewähren wenn wir einen super Sommer haben wird sich
hoffentlich im kommenden Jahr zeigen.
Über den tolerablen Temperaturbereich
in dem die Welse zu halten sind, habe ich unterschiedliche Aussagen
gefunden. Im Internet und der Literatur wird von 18°C bis zu 30°C alles
genannt. Härte und pH liegen in dem Bereich, den auch unsere Koi
tolerieren.
Überwintern. Bitte überlegen Sie vor
der Anschaffung der Tiere, was sie im Winter damit machen. Ich habe in
meinen 36 Kubikmetern Wasser 10 Welse die zwischenzeitlich bis 30 cm
groß geworden sind, die wollen untergebracht werden. Dies geht nur in
einer beheizten Innenhälterung. Hier sollten Sie sicherheitshalber
keine anderen Fische dazu setzen um Verletzungen dieser durch die Welse
zu vermeiden.
Autor:
Quellen: "Das Aquarium" 3/96 Seite 2 ff , www.aquanet.de, www.koivet.com
Welse, die etwas andere Art der Algenbekämpfung
Schilderwelse als Fadenalgen Vernichter
Nach
vielen Anfragen zu den Welsen die ich durch den Artikel, Koihaltung
2002 bekommen habe, möchte ich hier einmal ausführlicher auf die Welse
der Gattung "Glyptoperichtys gibbiceps" eingehen.