Der CSB-Wert gibt Aufschluss über die organische Belastung des Teiches
Ich
komme nochmals auf den CSB-Wert zu sprechen. Hier sollte man der
besseren Übersicht wegen noch einmal die die organische Belastung
widerspiegelnden Werte vorstellen:
Der
CSB-Wert ermittelt die Sauerstoffmenge, die verbraucht wird, wenn man
mit einem starken chemischen Oxidationsmittel die organischen
Verbindungen in Kohlendioxid überführt. Ausgenommen sind chlorierte
Kohlenwasserstoffe, die allerdings nur bei industrieller Verunreinigung
im Wasser zu finden sind.
Der
BSB5-Wert ermittelt die organischen Verunreinigungen, die mit Hilfe von
Mikroorganismen verstoffwechselt, also ebenfalls in der Hauptsache in
CO2 umgewandelt werden können. Bei Abwässern impft man an, d.h. man tut
genau das, was in der Kläranlage auch geschieht, um das Wasser von den
Schadstoffen zu befreien. Hier setzt man in großem Maßstab die
entsprechenden Schadstoffe mikrobiell um.
Im
Teich macht das Animpfen normalerweise keinen Sinn. Hier inkubiert
(d.h. bebrütet) man einfach ohne irgendeinen Zusatz, denn man möchte ja
die Selbstreinigungskräfte des Teiches ermitteln, d.h. das, was die im
Teich bereits vorhandenen Mikroorganismen verstoffwechseln können. Wenn
man den so ermittelten BSB-Wert mit dem CSB-Wert vergleicht, kann man
beurteilen, wie gut die Selbstreinigungskräfte des Teiches sind. Je
mehr die beiden Werte auseinander liegen, desto mehr organische
Substanzen bleiben unverändert im Teich und können evtl. pathogenen
(krankmachenden) Keimen als Nahrungsgrundlage dienen. Ich würde den
Richtwert für den CSB bei höchstens 50 mg/l ansiedeln, höhere Werte
müssen zwar nicht unbedingt Probleme machen, zeigen aber doch eine
Schwäche im Filtersystem.
Dr. Petra Blitgen-Heinecke