Dynamische Vorgänge im Teich
Wasser
ist eine bemerkenswerte Substanz. Die Eigenschaften von Wasser haben
einen direkten Einfluß auf das Wohlergehen unserer Koi und deshalb ist
es einmal wichtig sich einige Gedanken über diese Eigenschaften zu
machen. Die Fische bestehen nahezu zu 80% aus Wasser, ist es also
richtig das Teichwasser und die Wasserwerte isoliert vom Fisch zu
betrachten wie es häufig gemacht wird?

Sicher nicht, die meisten Änderungen an Wasserwerte haben einen direkten und nachhaltigen Einfluß auf das Wohlergehen der Koi.

Jeder dieser Einflußfaktoren ist ein dynamischer Prozeß. Das
Wissen um die Dynamik ist wichtig beim Umgang und der Bewertung von
gemessenen Werten. Durch falsches interpretieren und Einflußnahme
können sonst Probleme erzeugt werden wo gar keine waren.

Die Wasserwerte ändern sich im laufe von 24 Stunden bedingt
durch die Tages und Nachtschwankung und dem Licht. Sie ändern sich auch
im jahreszeitlichen Rhythmus bezogen auf Sonnenstand, Lichteinfalldauer
und Temperatur. Es stellt sich im Wasser ein Gleichgewicht bezogen auf
die gelösten Stoffe ein sowie der Wasserwerte ein.

Zu jedem Zeitpunkt des Jahres oder Tages stehen die
Wasserwerte in einem Gleichgewicht zueinander und die Änderung eines
Wertes hat die Änderung anderer Werte zur Folge. Ein einzelner
abgeleserner Meßwert darf also nie isoliert betrachtet werden! Sie
könnten ohne Grund nervös werden.

pH-Wert

Verglichen mit einem am Abend gemessenen Wert ist der pH morgens
viel niedriger. Die Pufferwirkung des Wassers bewirkt, dass der pH im
verlauf des Tages ständig zunimmt. Diese tageszeitliche Schwankung ist
je nach Teich unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab.

Die Schwankung könnte zwischen 7,8 und 8,2 liegen oder aber
zwischen 7,2 und 7,6. Es könnte aber auch eine noch größere Schwankung
geben. Diese Schwankung ist jedoch natürlich und kommt auch im
ursprünglichen Lebensraum unserer Koi vor. Es wäre unnatürlich den pH
konstant auf einen Wert zu regeln.

Die Veränderung des pH mit Hilfe der Zugabe einer Säure könnte
sogar fatale Folgen haben. Ändert man den pH am Nachmittag so auf einen
Wert von etwa 7 so kann dies in der Nacht zu einem Unterschreiten des
unteren Grenzwertes kommen, was auch nicht gewollt ist.

Koi können sich an einen pH im Grenzbereich zwischen 6,5 und
9,0 anpassen, wichtig ist nur, die Änderung muß langsam und in einem
kleinen Bereich stattfinden.

Daneben hat der pH Wert auch einen Einfluß auf die
Filterbakterien und die Giftigkeit der Ammoniumverbindungen. Diese
nimmt mit zunehmendem pH zu.

Generell stressen große plötzliche Veränderungen des pH die
Koi, bei zu großen Werten werden sie auf Dauer krank werden. D.h. nur
wenn der pH Wert in ihrem Teich stark schwankt, sollten sie einen
Wasserzusatz verwenden der das Puffervermögen des Wassers verbessert
und den pH stabilisiert, dies ist häufig bei weichem Wasser
erforderlich.

Temperatur

In den meisten Fällen ist die Temperatur Morgens kälter als
Abends. Es sei den Sie haben eine Teichheizung installiert die
durchgehend thermostatgeregelt die Temperatur hält. Aber dies würde
unter Umständen auch bedeuten man müßte über Tag kühlen um im
Hochsommer nicht das Gegenteil zu erreichen. Darüber hinaus wird die
Temperatur noch von der Sonneneinstrahlung und dem Wind beeinflußt,
auch hat alleine die Bauform des Teiches einen Einfluß auf das Aufheiz-
und Abkühlverhalten. Die Teichtemperatur unterliegt also ebenfalls
tages- und jahreszeitlichen Schwankungen.

Auch hier ist ein kleine Schwankung natürlich und sofern sie
3-5° nicht übersteigt und nicht plötzlich erfolgt gar kein Problem. Ist
doch einmal eine plötzliche Änderung nötig, so ist eine Änderung noch
oben weniger kritisch als eine Änderung nach unten.

Hier wird der Fisch ebenfalls wieder gestreßt. Streß bedeutet
ein schlechteres Immunsystem und dies Probleme wahrscheinlich im
Herbst.

Sollte es doch einmal zu einer plötzlichen Änderung nach unter
gekommen sein, so sollten sie die Koi wieder langsam in wärmeres Wasser
bringen und durch ein Zugabe von 1-2 kg Salz pro 1000 Liter entlasten.

Sauerstoff

Der wohl wichtigste einzeln zu betrachtende Stoff im Wasser ist
der Sauerstoff. Im Wasser gelöst ist er notwendig für alles Leben im
Wasser. Die Koi, der Biofilter und alle anderen Lebewesen nehmen den
Sauerstoff aus dem Wasser auf. Er kommt durch Gasaustausch zwischen dem
Wasser und der Luft in den Teich was wir durch Wasserfälle,
Belüftersteine, Venturiedüsen und andere Maßnahmen noch fördern.
Pflanzen und auch Algen produzieren am Tage durch die Photosynthese
ebenfalls Sauerstoff, mit dem Nachteil, dass sie diesen in der Nacht
dem Wasser wieder entziehen. Auch er unterliegt Schwankungen, wobei
sich die wichtigste im jahreszeitlichen Verlauf darstellt. Wasser hat
die Eigenschaft mit zunehmender Temperatur immer weniger gelösten
Sauerstoff aufzunehmen. Im Gegensatz dazu benötigen unsere Koi mit
zunehmende Wassertemperatur immer mehr. Untersuchungen haben gezeigt,
dass Sauerstoffunterschreitungen um mehr als 25% bezogen auf das
Optimum zu einer Wachstumsverschlechterung führen.

Es wird zwar auf der anderen Seite immer wieder von der Gefahr
der Übersättigung des Teichwasser mit Sauerstoff gesprochen, dennoch
immer sieht man gerade in japanischen Teichen kaum mehr die Fische vor
lauter Sauerstoff. Eine Übersättigung ist sicherlich wenn überhaupt nur
schwer zu erreichen ein zu niedriger Wert ist jedoch schnell passiert.
Bei Teichen mit großem Fischbesatz noch schneller denn alle entnehmen
dem Wasser Sauerstoff. Auch hier gilt wieder, zu niedrige Wert führen
zu Streß, und dieser rächt sich irgendwann.

in Wasser für Koi

Dynamische Vorgänge im Teich
Wasser
ist eine bemerkenswerte Substanz. Die Eigenschaften von Wasser haben
einen direkten Einfluß auf das Wohlergehen unserer Koi und deshalb ist
es einmal wichtig sich einige Gedanken über diese Eigenschaften zu
machen. Die Fische bestehen nahezu zu 80% aus Wasser, ist es also
richtig das Teichwasser und die Wasserwerte isoliert vom Fisch zu
betrachten wie es häufig gemacht wird?

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