ein paar Worte über die wichtigen Wasserparameter
Mich
erreichen derzeit wieder täglich mails, meine Wasserwerte sind in
Ordnung, aber meine Fische haben dies oder jenes Problem…
Der Grund, warum ich dieses schreibe, sind die Wasserparameter
welche man mir dann mitteilt, die Gruppe derer die klares Wasser für
gutes halten, lasse ich mal außen vor. Leider werden die Wasserwerte
auch fast immer mit den bekannten Tröpchentests gemacht über deren
Ungenauigkeit wir schon an anderer Stelle berichtet haben.
Also immer genannt wird der pH-Wert, dann folgen häufig Nitrit,
Carbonat und Gesamthärte, Kohlendioxid, Ammonium, Nitrat, Phosphat und
erst dann weit abgeschlagen der Sauerstoffgehalt.
Es kursieren immer noch Meinungen welche Wasserparameter für
Koiteiche wichtig sind, die völlig an der Realität vorbei gehen. Sicher
ist auch der Handel schuld, der alle möglichen Produkte für die
Veränderung von Wasserparametern anbietet die dann in dem guten Glauben
den Fischen etwas gutes tun zu müssen, eingesetzt werden. Das Gegenteil
ist der Fall, die ganze Panscherei macht ihr Wasser instabil und schadet mehr als es nutzt.
Wir haben kein Aquarium und somit dürfen wir uns nicht an den
Wasserparametern orientieren, die für Aquarien wichtig sind, Beispiel
CO2. Weshalb es absoluter Unsinn wäre zu gunsten eines erhöhten CO2
Gehaltes weniger zu belüften. Belüften treibt das CO2 aus und erhöht so
den pH-Wert.
Aber der Reihe nach. Was sollte man messen und was sollte man gegebenenfalls beeinflussen.
Der wohl wichtigste Wasserparameter ist der Sauerstoffgehalt. Ein
Koi braucht viel Sauerstoff weil er groß wird und viel frißt. Diese
hohe Stoffwechselrate benötigt, um richtig zu funktionieren, viel
Sauerstoff. Bedenkt man, das die meisten Teichbesitzer mit Belüftern
arbeiten, die ja nur Luft ins Wasser blasen die nur zu 21% aus
Sauerstoff besteht, dann erkennt man schon das man eine ganze Menge ins
Wasser blasen muß um gerade im Sommer noch 80% Sauerstoffsättigung zu
erhalten, mehr wäre besser. Sauerstoff ist ein limitierender Faktor,
d.h. ein zu wenig schädigt das Immunsystem der Koi schon in kürzester
Zeit.
Die beiden zweit wichtigsten Werte sind Ammonium und Nitrit. Deuten
sie doch bei Mengen über 0,1 mg/l auf ein nicht optimal eingestelltes
Filtersystem hin. Die 0,1 mg/l sind zwar noch unbedenktlich, sollten
aber schon beobachtet werden um zu ergründen was hier verkehrt laufen
könnte. Eventuell zu schnell zu viel Futter, Filterschädigung durch ein
Medikament, zu wenig Sauerstoff im Wasser oder oder oder…
pH-Wert, warum nur wird diesem Wert eine solche Bedeutung
beigemessen? Natürlich kommen hochwertige japanische Koi meist aus
weichem Wasser mit pH 7 und ja, bei diesem pH gibt es kein Problem mit
Fadenalgen. Aber – wir müssen in Koiteichen relativ viel Wasser
wechseln, 10 – 30 % pro Woche sind keine Seltenheit und wie will man
dann den pH auf 7 halten wenn das zur Verfügung stehende Wasser hart
ist und sich damit der pH eher bei 8 einstellt? Auch hier bietet der
Markt ein unüberschaubare Anzahl an Produkten die uns dabei helfen
sollen, den vermeintlich optimalen Wert von 7 zu erreichen. Ich halte
davon gar nichts. Koi können in einem pH-Wert von 6 bis 8,5 ohne
Probleme leben, einzig der Wert darf nicht schnell stark schwanken.
Dabei sind 0,5 zwischen Morgends und Abends noch kein Problem sondern
natürlich. Wir sollten das Wasser so akzeptieren wie es sich ohne
Mittelchen selber einstellt und stabilisiert (optimale Filterung
allerdings vorausgesetzt!) die einzige Ausnahem mache ich bei weichem
Wasser, dies neigt zu starken Schwankungen und sollte mit
Muschelschalen oder Natriumhydrogencarbonat aufgehärtet werden. Diese
Muschelschalen gibt es in jedem Raiffeisenmarkt und die gibt man in
einem Netz in den Teich. Hier lösen sie sich langsam auf.
In den Koimagazinen werden vermehrt Salzsäuredosieranlagen
angeboten, den pH-Wert auf 6,5-7 einzustellen. Das Dosieren von
Salzsäure ist heute, richtig angewendet eine feine Sache um Fadenalgen
zu bekämpfen und sollte nur dazu verwendet werden.
- Das hantieren mit 37% Salzsäure ist gefährlich und sollte mit äußerster Vorsicht gemacht werden.
- Salzsäure zerstört die Härtbildner im Wasser und kann es so instabil machen, deshalb pH Schwankungen überwachen
- Die Elektroden müssen regelmäßig geeicht werden um eine Falschmessung und Dosierung zu vermeinden.
Härte und CO2 Gehalt, wenn interessierts? Aus den oben beschriebenen
Gründen messe ich diese Werte gar nicht, sondern halte mich an die
wichtigen Parameter, das sind die, die direkt einen Einfluss auf die
Fischgesundheit haben.
Fazit: Man kann unterteilen in Wasserparameter die man messen und
kontrollieren muß um bei einer Abweichung zu handeln, dazu gehören
Sauerstoff, Ammonium und Nitrit.
Es gibt Wasserparameter die einen Einfluss auf die oben genannten
haben und das ist der pH-Wert, den muß ich wissen um den Anteil am
giftigen Ammoniakgas im Gesamtammonium zu ermitteln und ich muß darauf
achten, das er in den genannten Grenzen bleibt.
Nitrat und Phosphat können interessant sein um Rückschlüsse auf das
Algenwachstum ziehen zu können, beide können über einen ausreichenden
Wasserwechsel oder noch besser einen Pflanzenfilter vermindert werden.
Und das wars….
Autor: , Juni 2004
ein paar Worte über die wichtigen Wasserparameter
Mich
erreichen derzeit wieder täglich mails, meine Wasserwerte sind in
Ordnung, aber meine Fische haben dies oder jenes Problem…