Nov.24
Japanreise 2012 – 3. Tag
Tag 3 unserer diesjährigen Koi-Einkaufsreise.
Diesmal hatten wir schon besser geschlafen, so dass wir alle schon nicht mehr so gestresst wirkten.
Frühstück um 7:30 Uhr, Abfahrt um 8:00 am Hotel, Toru war wie immer pünktlich.
Der erste Züchter an diesem Tag war Ikarashi.
Bei Ikarashi habe ich auch in den vergangenen Jahren immer wieder gute und bezahlbare Koi gefunden, also war ich sehr gespannt auf die diesjährige Ernte.
Wir sollten nicht enttäuscht werden, die Becken waren voll mit Koi unterschiedlichster Varietäten. Ikarashi züchtet sehr gute Yamabuki Ogon, braune Chagoi, Beni-Kikokuryu, Koromo und einige andere.
Kurze Orientierung und dann her mit dem Kescher.
Zur Erklärung, in Japan funktioniert der Koi-Einkauf in der Regel folgendermaßen:
[box style=“note“] Zunächst verschaftt man sich beim Züchter einen Überblick, hat man dann Koi gefunden, die von Interesse sind, dann kann man diese keschern und in eine seperate Wanne setzen. Vorher jedoch immer fragen, einige Züchter keschern lieber selbst.Wenn man ein bisschen Erfahrung hat, dann kann man schon in etwa vorher abschätzen, welchen Preis der Züchter aufrufen wird. Ist man unsicher, so helfen Toru und Dirk vorher, dann hat man schon eine ungefähre Richtung. Sind die Koi in der Wanne, dann werden diese genau untersucht bzw. begutachtet. IdR. kommen erst jetzt die Preisverhandlungen. Hierbei spielt die Auswahl der Koi eine große Rolle, hat man nur die besten Koi in der Wanne, dann ist der Preis hoch. Sind auch Koi selektiert, die nach Ansicht des Züchters weniger Potential haben, so entsteht meistens eine Mischkalkulation, der oder die guten Koi werden dann günstiger. Nur wenige Züchter haben Preisschilder am Becken, daher ist das oben beschriebene Prozedere oftmals die Regel.
Sind beide Seiten mit dem Preis einverstanden, dann kommt es zum Abschluss. Es stellt jedoch auch kein Problem dar, einen oder mehrere Koi wieder zurück ins Becken zu geben, wenn der Preis oder auch die Qualität der Koi nicht passen.[/box]
Dies nur zur Erklärung, schliesslich ist nicht jeder Koi-Kichi mit den Gepflogenheiten in Japan vertraut.
Ikarashi zeigte uns dann noch seine Tosai (Koi im ersten Jahr), diese hat er in einem anderen Koihaus.
Eh man es sich versah, war der Vormittag dann auch schon rum, also schnell im „Seven 11“ (kleiner Supermarkt) zur Stärkung ein paar Happen auf die Hand und weiter zum nächsten Züchter.
Auf der Agenda stand nun Kase, ein Koi-Züchter, der sich insbesondere mit seinen Metallic-Koi einen Namen gemacht hat.
Steht man bei Kase im Koihaus, so wird man von den Farben der Koi nahezu erschlagen. Wunderschöne Doitsu Koi, Beni-Kikokuryo, Yamatonishiki usw.
Kase hat eine für japanische Verhältnisse sehr saubere Anlage, dies drückt sich nicht zuletzt auch in seinen Koi aus.
Leider durften wir bei seinen Tosai noch nicht selektieren, diese hatte er gerade erst aus den Mudponds abgefischt.
Wir schauten uns dann noch die 3 jährigen Koi an, diese lagen leider ausserhalb meines Budgets.
Als nächstes fuhren wir dann zu Aoki.
Wenn man in Japan ist, so ist ein Besuch bei Herrn Aoki Pflicht!
Auch er züchtet fantastische Doitsu-Varietäten und seit einigen Jahren auch wunderschöne Goshiki.
Vor einigen Jahren hat Herr Aoki mir einmal einen seiner Tategoi gezeigt.
Wir tranken einen Kaffee bei Aoki und schauten uns seine schönen Koi an, es waren superschöne Fische in den Becken, ich jedoch suchte andere Varietäten.
Trotzdem war es schön hier zu sein, schließlich werden wir im Frühjahr wieder Tosai von Aoki einkaufen.
Da es schon früh dunkel wurde, mussten wir uns nun ein bisschen beeilen. In der Zwischenzeit hatte es in den Bergen des Niigata-Gebirges bereits geschneit, ein wunderschöner Anblick, den wir am nächsten Tag bei herrlichem Sonnenschein geniessen sollten.
Der nächste Züchter war dann Kaneko.
Kaneko züchtet u.a. rote Kujaku, diese wollten wir natürlich sehen.
Und ganz nebenbei schwammen in einigen Becken sehr gute Tancho, Tancho-Goshiki und Tancho-Showa, das war doch wieder etwas für mich, 😉 nein im Ernst, ich musste für einige Kunden gute Tancho selektieren, hier wurde ich fündig.
Bei einem weiteren Koi konnte ich nicht „Nein“ sagen, weil ich diesen selten so gesehen habe:
Ein Ki-Kikokuryu, ein gelber Kiko in 63cm. Na das ist doch ein Koi oder?
Wir schlossen diesen Tag natürlich wieder mit einem reichhaltigen japanischen Essen ab.
Wieder war ein schöner Tag vergangen, viele schöne Koi, leider den ganzen Tag Regen, aber das hat uns nicht die Laune verdorben.
Hier noch ein paar Eindrücke: